Unerwartete Bescherung

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Titel: Unerwartete Bescherung
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 50, S. 840
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1887
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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Nach dem Original-Gemälde von L. Blume-Siebert. Lith. Kunstanstalt v. Max Seeger, Stuttgart.
Unerwartete Bescherung
Weihnachtsgruß der Gartenlaube an ihre Leser.
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Die Gartenlaube. Kunstbeilage zu Nº 50. 1887.

[840] Unerwartete Bescherung. (Vergl. die Kunstbeilage.) Das Christkind bereitet Freude in Stadt und Land. Doch größere Freude als uns die Scene auf dem reizenden Blume-Siebert’schen Bild zeigt, wird es wohl selten bereitet haben. Da sitzt das Mädchen mit der Feder in der Hand, um an den Geliebten zu schreiben; „an den Husarengefreiten …!“ so lautet die Aufschrift des Packets, das den Brief begleiten soll. Da werden der anmuthigen Briefschreiberin plötzlich die Augen zugehalten: ihr fröhliches Lächeln zeigt, daß sie bereits die volle beglückende Gewißheit darüber hat, wer solchen Scherzes sich erdreistet. In der That, der Husarengefreite ist unbemerkt ins Zimmer getreten; er hat ein Recht, ihr die Augen zuzuhalten … sie braucht ja die Zeilen nicht mehr zu sehen, die sie schreibt – Brief und Packetsendung sind ja überflüssig geworden; der Gefreite hat Urlaub erhalten und bringt der Geliebten das schönste Christgeschenk – sich selbst. Der Ausdruck des höchsten Glückes auf den Gesichtern des militärischen Romeo und seiner ländlichen Julie verklärt das ganze schlichte Zimmer des Bauernmädchens mit seinen weihnachtlichen Vorbereitungen – und ein Wiederschein davon ruht auf dem Gesichte der Mutter, die an der Thür steht, die Säbeltasche und den Säbel des Husaren haltend, denn sie war im Einverständniß mit dem Ankömmling und der klirrende Säbel sollte die Ueberraschung nicht stören. Der Maler hat uns eine reizende Idylle vorgeführt, an welcher das freudenspendende Christkind selbst seine Freude haben muß. †