Unsere Todten um Metz

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Löhle
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Unsere Todten um Metz
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 43, S. 705–710
Herausgeber: Ernst Ziel
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1880
Verlag: Verlag von Ernst Keil
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[705]

Unsere Todten um Metz.
Zum zehnten Jahrestage der Capitulation (27. October).

Es war ein grauenvolles Bild, das die Sonne des 19. August 1870 auf der Höhe von Gravelotte beleuchtete. Soweit das Auge reichte, nichts als Tod und Zerstörung! Des Himmels Wolken schauten hoch hinein in Hunderte von leergebrannten, rauchenden Ruinen, deren Besitzer jammernd das Grab ihrer Habe umstanden. Sonst alles still und stumm; dem geräuschvollen Toben der Schlacht war Stille, die Stille des Kirchhofes gefolgt. Kein Vogel unterbrach dieselbe. Die gefiederten Sänger waren durch den Schlachtenlärm verscheucht worden, um sich wochenlang von den blutgetränkten Gefilden fernzuhalten.

Groß war zwar der Sieg in dem gewaltigen, wohl einzig in der Geschichte dastehenden dreitägigen Schlachtendrama, das mit Einschließung und Gefangennahme der französischen Hauptarmee endigte; groß und schmerzlich waren aber auch die Opfer, die deutscherseits gebracht werden mußten, um dieses Ziel zu erreichen; zahlreich, wie zur Erntezeit die Garben, war die Wahlstatt mit Todten bedeckt; in langen, langen Reihen wurden sie zusammengetragen, und immer noch nahm es kein Ende. Tausende und aber Tausende von Verwundeten lagen noch auf den Feldern umher oder waren in den von der Kriegsfurie verschont gebliebenen Gehöften untergebracht worden, in denen die Aerzte ihre Thätigkeit entfalteten.

Seitdem sind zehn Jahre vorüber gegangen. Wie ganz anders ist das Bild, das sich heute dem Beschauer bietet, wenn er von Metz aus den Abhang des Moselthales ersteigt und das Plateau von Gravelotte betritt! Reges, munteres Leben pulsirt auf allen Landstraßen; üppiges, frisches Grün bedeckt die sorgfältig angebauten Fluren, auf denen die Landleute ihren friedlichen Beschäftigungen obliegen, während die Lerchen in die frische Morgenluft hineintrillern. Die zerstörten Kirchen und Häuser sind längst wieder aus dem Schutte erstanden, und zwar – dank den ausreichend bemessenen Entschädigungen – stattlicher, als sie zuvor waren. Aus der Ferne tönt liebliches Glockengeläute herüber; dasselbe Erz, das vor einem Jahrzehnt Tod und Verderben in die Reihen der Streitenden sandte, schickt heute seine Frieden verkündenden Klänge in das Land hinaus.[1]

Die Straße wird durch prächtig gedeihende Baum-Anpflanzungen geschmückt. Aus dem Hintergrunde schaut der rebenbepflanzte St. Quentin herüber, einem schlafenden Löwen ähnlich, während sich tief unten im Thale die Mosel, welche kurz vorher deutschen Boden betreten hat, gleich einem Silberfaden an dem Vororte Montigny mit seinen rauchenden Kaminschlöten vorbeischlängelt, um dann in vielen Armen das alte, undeutlich im Nebel verschwimmende Metz zu durchfließen. Das Ganze vereinigt sich zu einem wunderschönen Gesammtbilde von überaus friedlichem Charakter.

Man braucht aber nur wenige Schritte weiter zu gehen und den Blick links und rechts in die Felder zu werfen, um tausendfach an den Krieg erinnert zu werden. Zuerst zeigen sich nur vereinzelte Gräber, je mehr man sich aber der oft genannten Ferme St. Hubert und der dahinter gelegenen Schlucht von Gravelotte nähert, desto dichter liegen sie neben einander. So weit das Auge sehen kann, blinken die weißen Kreuze aus den Getreidefeldern hervor, und immer wieder entdeckt das Auge neue Grabhügel. Fürwahr, eine blutige Saat, die hier ausgesäet!

Zur Beruhigung für alle diejenigen, von denen Angehörige [706] bei Metz fielen, heben wir gleich an dieser Stelle hervor, daß denselben ohne Ausnahme würdige Grabstätten bereitet worden sind. Es bildet dies einen erfreulichen Fortschritt zu dem in früheren Feldzügen üblichen Verfahren und verdient um so mehr Anerkennung, als sich wohl kaum irgendwo so viele Gräber auf verhältnißmäßig kleinem Raume zusammengedrängt finden werden, wie in der Umgegend von Metz, welches innerhalb weniger Wochen drei große Schlachten, zwei größere Ausfallgefechte und zahlreiche kleinere Scharmützel sah. Zählt doch die Gräberliste nicht weniger als 1808 Nummern von Einzel- und Massengräbern auf, letztere bis zu 2000 Mann und darüber enthaltend, mit 492 größeren und kleineren Steindenkmälern; – kein Wunder, wenn Touristen, welche die Umgebung der alten Moselveste besuchen, den Eindruck empfangen, einen kolossalen Kirchhof zu durchwandeln. Die Herrichtung der Gräber ist das Werk der Pioniere der Metzer Garnison. Diese legten im Sommer 1871 die mehrfach nur leicht mit Erde bedeckten Leichen tiefer, und zwar wurden diese viel persönliche Selbstverleugnung erfordernden Arbeiten mit solcher Umsicht ausgeführt, daß nicht nur der von den Aerzten allgemein befürchtete Ausbruch von Epidemien unterblieb, sondern sogar der Gesundheitszustand in den folgenden Jahren in der Nähe der Schlachtfelder ein auffallend günstiger war.

Gleichzeitig mit der Tieferlegung der Gräber wurden auf diesen die früheren provisorischen und zum Theil durch den Einfluß der Witterung bereits unkenntlich gewordenen Erdaufwürfe durch regelmäßige, festgeschichtete Grabhügel ersetzt. Letztere wechseln an Größe je nach der Anzahl der Leichen, die unter denselben ruhen. Während die größeren Massengräber zehn Meter und darüber lang und mehrere Meter breit sind, haben die Einzelgräber bei einer Höhe von etwa einem halben Meter eine Länge von zwei und einem halben Meter und eine Breite von etwas über einen Meter. Ohne Ausnahme sind sie mit Epheu oder grünem Rasen überzogen und gewähren, im Schmucke des bunten Feldblumenflors prangend, einen so freundlichen Anblick, daß man fast zu vergessen versucht ist, wie manche Hoffnung ein solcher Hügel deckt, wie viel Thränen, wie viel Leid er im fernen Deutschland hervorgerufen.

Jeder Hügel trägt ein einfaches weißes Holzkreuz mit der schlichten Inschrift: „Hier ruhen tapfere Krieger, gefallen am 18. August 1870.“ Manchmal ist auch noch die Zahl der Leichen, welche das Grab enthält, angegeben. Bisweilen findet man die Inschrift: „Hier ruhen tapfere Preußen und Franzosen.“ Die im Leben sich erbittert bekämpften, ruhen im Tode friedlich in einem Grabe beisammen, und nicht selten konnte man in den ersten Jahren nach dem Kriege schwarzgekleidete Frauengestalten deutscher und französischer Nationalität gleichzeitig an einem und demselben Grabe knieen und den erlittenen Verlust beweinen sehen.

Als besonders sinnige Idee muß es bezeichnet werden, daß überall, wo die Bodenbeschaffenheit es gestattete, auf den Gräbern Bäume angepflanzt wurden, welche meist schon eine stattliche Höhe erreicht haben und noch nach Jahrzehnten, wenn Kreuze und Hügel vielleicht verschwunden sind, die Stätte bezeichnen werden, wo tapfere Kämpfer die letzte Ruhe gefunden haben. Bei den Denkmälern und da, wo größere Gruppen von Gräbern beisammen liegen, sind freundliche, zum Theil mit künstlerischem Geschmacke ausgeführte, gut gehaltene Gartenanlagen angebracht.

Ein großer Theil der gewiß allen Hinterbliebenen zum Troste gereichenden liebevollen Fürsorge für die Unterhaltung der Gräber und Denkmäler ist neben der Militärverwaltung dem allen Schlachtfeldbesuchern als kundiger Führer und lebendige Schlachtfeldchronik bekannten „Vater Rösl“ zuzuschreiben, einem Invaliden, der in der Eigenschaft als Gräberwärter „seine“ Gräber wie seinen eigenen Augapfel hütet und mit rührender Sorge und unermüdlichem Eifer auch das abgelegenste derselben nicht vergißt. Daß er dabei in dem todten Feind keinen Feind mehr erblickt und deshalb keinen Unterschied macht, ob es sich um ein französisches oder deutsches Grab handelt, hat den „Vater Rösl“ sogar bei der einheimischen, sowie der Bevölkerung der französischen Grenzorte zu einer populären Persönlichkeit gemacht. Vielleicht trägt diese Pietät mit dazu bei, daß seit längerer Zeit Verunehrungen der Gräber, Verstümmelungen von Kreuzen und Denkmälern nicht mehr vorgekommen sind.

Bei St. Hubert, einem Hauptkampfobjecte am 18. August, erhebt sich eine Anzahl von größeren Monumenten, meist in den Jahren 1871 bis 1873 von den betreffenden Regimentern zum ehrenden Andenken der gefallenen Cameraden gesetzt. Links vom Wege stehen die Denkmäler des 33. und 29. Regiments, weiterhin in dichten Gruppen von Massengräbern die der pommerschen Regimenter Nr. 14, 54 und 42, hinter St. Hubert die Monumente der an dieser Stelle hervorragend betheiligt gewesenen rheinischen Infanterie-Regimenter Nr. 28 und 69, sowie das des magdeburgischen Infanterie-Regiments Nr. 67, letzteres auf der Höhe der Steinbrüche am Randes der Schlucht, an einer Stelle befindlich, von der aus man eine vollständige Uebersicht über das Gefechtsfeld des rechten Flügels der deutschen Aufstellung genießt. Sämmtliche Denkmäler sind von edler Einfachheit und tragen als Inschrift meist nur die Namen der Regimenter und der Gefallenen; ihre Thaten aufzuzählen hat man unterlassen. Zeugen doch die vielen Gräber laut genug davon, und wenn der Zahn der Zeit den letzten Stein der Monumente zerbröckelt haben wird, so wird noch die Geschichte das Andenken der auf dem Felde der Ehre Gebliebenen mit unverwelklichen Lorbeeren geschmückt der Nachwelt überliefern.

An der Ferme St. Hubert haben sich noch manche Spuren der hier stattgefundenen erbitterten Kämpfe erhalten. Der Besitzer hat nämlich die an der Straße entlang laufende Gartenmauer ganz im gleichen Zustand belassen, wie sie nach der Schlacht war. Daß das tödtliche Blei häufig genug sein Ziel erreicht hat, beweisen die vielen von alten Nußbäumen beschatteten Einzel- und Massengräber in dem ausgedehnten parkartig angelegten, jetzt aber größtentheils verwilderten Garten. Am Hause selbst, das nur unbedeutende Beschädigungen erlitt, sind noch die Schießscharten sichtbar, aus welchen den von der Schlucht herauf und aus dem angrenzenden Wäldchen vordringenden deutschen Truppen ein Hagel von Kugeln entgegenflog, bis der blockhausähnliche Bau endlich von stürmender Hand genommen wurde.

Hinter St. Hubert fällt links von den Steinbrüchen die Straße plötzlich steil ab, um als hoher, von Pappeln eingefaßter Damm die wild eingerissene „Schlucht von Gravelotte“ zu überschreiten und als allmählich ansteigender düsterer Hohlweg in die gegenüber liegende Höhe einzuschneiden.

Wie heftig der Geschützkampf an diesem von den Franzosen für uneinnehmbar gehaltenen Defilé wüthete, ist heute noch daran ersichtlich, daß manche Bäume förmlich mit Flintenkugeln gespickt wurden; auf diese Erinnerungszeichen aus einer stürmischen Zeit treibt die heutige Jugend mit Messer und Bohrer Jagd.

Die ganze Oertlichkeit macht auf den Beschauer den Eindruck des Düstern und Schauerlichen, wozu noch die nur durch das Rauschen der wenigen verschont gebliebenen Pappeln unterbrochene unheimliche Stille kommt. Am linken Abhange der Schlucht heben sich drei große durch dunkleren Pflanzenwuchs gebildete Kreise ab, eine Erscheinung, welche uralt sein soll, deren Ursache aber bis jetzt noch nicht aufgeklärt ist. Der Volksmund nennt sie Hexenringe und verlegt hierher den Schauplatz der Zusammenkunft nächtlicher Unholdinnen. Neuerdings will man in bestimmten Nächten die Schlucht auch mit luftigen den Gräbern entstiegenen Gestalten bevölkert gesehen haben, welche lautlose Kämpfe ausführen. In der That ist die ganze Umgebung dazu angethan, die Phantasie zu ungebundenem Schaffen anzuregen.

An den in stiller Waldeinsamkeit im blumenübersäeten Grunde der Schlucht liegenden Gräbern vorbei, in denen mehrere Officiere des achten Jägerbataillons den ewigen Schlaf schlafen, erreicht man in einer starken Viertelstunde das oft genannte Gravelotte, dessen Name in unsere abgelegensten Hütten gedrungen ist und in allen deutschen Herzen ein stolzes, in vielen aber auch ein nur allzu wehmüthiges Echo weckt.

Das Dorf, das der Schlacht vom 18. August den Namen gegeben, war kein eigentliches Kampfobject, und hat daher fast gar nicht gelitten; einige vom Fort St. Quentin herübergeworfene Granaten haben nur unbedeutende längst ausgebesserte Beschädigungen verursacht. Aeußerlich erinnern an den Krieg nur noch verschiedene an den Häusern des Dorfes stehen gebliebene Inschriften, mit denen die während der Belagerung hier einquartierten Truppen ihre Magazine bezeichneten. In den Häusern dagegen findet man noch zahlreiche auf den Schlachtfeldern aufgelesene Gegenstände, wie Flinten- und Mitrailleusenkugeln, Granatsplitter, Epauletten, Uniformknöpfe, Feldflaschen und ähnliche Gegenstände, welche von Fremden (die Zahl derselben belief sich in der ersten Zeit täglich [707] auf Tausende) sehr gesucht waren und mit denen deshalb ein ebenso schwunghafter wie einträglicher Handel getrieben wurde.

Wie dicht der Geschoßhagel an einzelnen Stellen war, ergiebt sich daraus, daß in der ersten Zeit in wenigen Stunden ganze Körbe voll Granatsplitter und Kugeln gesammelt werden konnten. Selbst heute noch fördern Pflug und Spaten einzelne Kugeln aus dem Schooße der Erde. Ohne Zweifel liegen auch noch viele Granaten in dem weichen Ackerboden, in den sie sich hineingewühlt haben. Die von der Bevölkerung gehegte Befürchtung, dieselben könnten durch die Berührung beim Pflügen oder Graben platzen und Verheerungen anrichten, hat sich glücklicher Weise nicht bestätigt; vielmehr ist constatirt worden, daß die Pulverfüllung schon wenige Monate nach der Schlacht vom eindringenden Wasser so durchnäßt war, daß sie die Explosionsfähigkeit vollständig verloren hatte.

Am Eingang des Dorfes befindet sich der Militärkirchhof, auf welchem meist solche Opfer der Schlacht ruhen, welche kürzere oder längere Zeit nach dem Kampfe ihren Wunden erlagen. Im ganzen Dorfe war damals wohl kein Haus, das nicht bis unter das Dach mit Verwundeten angefüllt gewesen wäre. Eines der Hauptlazarethe bildete die an der Straße nach Rezonville gelegene, etwas isolirte Ferrne; in Folge der massenhaften Amputationen waren die Fußböden der Gebäude so mit Blut getränkt, daß ein Decennium nicht genügt hat, die Spuren zu verwischen.

Was die gegenwärtige Stimmung der Bevölkerung in Gravelotte wie auch in der ganzen Umgegend betrifft, so kann dieselbe als verhältnißmäßig günstig bezeichnet werden. Der französisch sprechende Lothringer unterscheidet sich durch sein ganzes schwerfälliges Auftreten, besonders aber durch sein eigenthümliches Platt wesentlich von dem eigentlichen Franzosen, der in ihm ebenso den Querkopf erblickt, wie in dem Elsässer. Dabei ist er eine knorrige, durchaus praktische Natur, die schnell herausfand, daß sie sich unter der deutschen Regierung besser befinde als unter der französischen. Der Lothringer hat sich daher, besonders auf dem flachen Lande, mit den neuen Verhältnissen so ziemlich ausgesöhnt, was auch daraus hervorgeht, daß neuerdings die Militärpflichtigen nahezu vollständig vor der Musterungscommission erscheinen.

Im Allgemeinen scheint es sich nach den bisherigen Erfahrungen zu bestätigen, daß der Lothringer schneller als der Elsässer für Deutschland zu gewinnen sei, da er weit weniger conservativ ist und nicht so zäh am Althergebrachten hängt wie Letzterer. Das tritt z. B. auch bei der Kleidung zu Tage. Während man im Elsaß noch häufig die alten, kleidsamen Trachten sieht, sind dieselben in Lothringen längst verschwunden. Selbst das hübsche, weiße, gefältelte Lothringer Häubchen, das einzige Ueberbleibsel aus früherer Zeit, ist auf den Aussterbe-Etat gesetzt.

Von eigentlichem Patriotismus ist selbstverständlich im großen Ganzen vorläufig auch in Lothringen noch keine Rede. Daß aber wenigstens Anfänge dazu bereits vorhanden sind, war bei der letzten Anwesenheit des Kaisers, der beim Besuche der Schlachtfelder durch die ihn umjubelnde Bevölkerung mehrfach von seinem Gefolge abgedrängt und auf's Herzlichste bewillkommnet wurde, zu bemerken. Der Zeit und der langsam, aber sicher wirkenden Thätigkeit der Schule muß es überlassen bleiben, das Gefühl der Zusammengehörigkeit mit dem deutschen Reiche wieder zu wecken und zu beleben. Die vollständig neu organisirte Schule legt das Hauptgewicht auf Erlernung der deutschen Sprache, und hat damit ihre Aufgabe wohl richtig erfaßt; denn so viel steht jedenfalls fest, daß das Volk erst dann wieder deutsch fühlen und denken wird, wenn es deutsch sprechen gelernt hat. Bis dahin wird allerdings noch manches Jahrzehnt vergehen. Doch ist jetzt schon ein tüchtiger Anfang gemacht worden; fast jedes Kind versteht etwas Deutsch. Auch das deutsche Volkslied wird sorgfältig gepflegt, und einen merkwürdigen Eindruck macht es auf den Fremden, wenn er Lieder wie: „Ich hatt’ einen Cameraden“ oder: „Morgenroth, Morgenroth, leuchtest mir zum frühen Tod“ in einem der Schlachtorte von der heranwachsenden Jugend, und zwar mit großer Vorliebe, singen hört. Man glaubt sich um zehn Jahre zurückversetzt, wo diese Lieder in denselben Dörfern begeistert aus deutschen Soldatenkehlen ertönten.

In einer starken halben Stande erreicht man, auf gut erhaltener Chaussee Rezonville. Hier war es, wo die französischen Truppen am 16. August durch die in unerwarteter Weise auf der Höhe von Gorze erscheinende fünfte Cavalleriedivision im Bivouak überrascht wurden. Die gegenwärtig noch zahlreich herumliegenden Ueberbleibsel von Kochgeschirren und blechernen Feldflaschen, an denen man theilweise noch die betreffenden Regiments- und Compagnienummern sehen kann, sind Zeugen der damals eingerissenen heillosen Panik.

Links von der Straße gegen das Ende des Dorfes zu liegt eine kleine, nicht gerade durch Sauberkeit sich auszeichnende Herberge, das „Hôtel Bismarck“, von der Bevölkerung allgemein so genannt, weil Bismarck, nachdem er vergeblich in den mit Verwundeten angefüllten Häusern Unterkunft gesucht hatte, trotz der Proteste des Besitzers mit dem Erbgroßherzog von Mecklenburg und dem amerikanischen General Sheridan in einer unbesetzt gefundenen, allerdings mehr als bescheidenen Kammer nach der Schlacht von Gravelotte sein Nachtquartier aufschlug.

Diese Kammer ist für den Besitzer eine wahre Goldgrube geworden. Viele Tausende von Fremden sind zur Besichtigung derselben in die unscheinbare Wirthschaft eingetreten und haben dabei den übrigens ganz trinkbaren Wein mit in Kauf genommen. Raritätensüchtige Engländer haben es sich nicht nehmen lassen, alles, was in der Kammer nicht niet- und nagelfest war, für hohe Preise zu erstehen. Hätte man sie gewähren lassen, so würde von dem ganzen Häuslein kein Stein auf dem andern geblieben sein, ebenso wenig wie von dem unweit davon am Ausgange des Dorfes gelegenen „Kaiserhaus“.

Ueber der Thür dieses einfachen, zweistöckigen Bauernhauses hat der Kriegerverein in Metz eine Marmortafel anbringen lassen, welche besagt, daß der Kaiser hier die Nacht vom 18. auf den 19. August 1870 zugebracht habe. Ueber eine steile, finstere Treppe gelangt man in eine Art Vorzimmer und durch dieses in das eigentliche Kaiserzimmer. Von diesem unscheinbaren Raume aus ging am 19. August die bekannte große Siegesdepesche an die Königin ab. Der Hausbesitzer, welcher rührende Züge von der Anspruchslosigkeit seines ehemaligen hohen Gastes zu erzählen weiß, hat die ganze Einrichtung so gelassen, wie sie vor zehn Jahren war. Ein großes Himmelbett, zu dessen Vervollständigung Kissen aus einem Krankenwagen herbeigeschafft werden mußten, eine Kommode und ein Paar Strohstühle bildeten die ganze Einrichtung des Zimmers, welches der Kaiser bei seinem am 25. September vorigen Jahres ausgeführten Besuche der Schlachtfelder wieder betrat und in der Erinnerung an die damalige schwere Zeit mit sichtlicher Rührung verließ.

Hinter Rezonville befindet sich das Terrain, auf welchem am 16. August der von Freiligrath in seinem herrlichen Gedichte besungene Todesritt der Brigade Bredow dahinbrauste. Es wird auf der einen Seite durch die nach Mars-la-Tour führende Straße begrenzt, während sich auf der andern in einer Entfernung von etwa einem Kilometer ein Wäldchen erhebt, an dessen Rande sich die alte, streckenweise noch gut erhaltene Römerstraße hinzieht, um sich in dem Tronviller Gebüsche zu verlieren.

Es gehört nur eine geringe Erregung der Einbildungskraft dazu, um sich das hier abgespielte Drama zu vergegenwärtigen und die schwarz-weißen Lanzenfähnchen der altmärkischen Ulanen im Verein mit den weißen Waffenröcken der Halberstädter Kürassiere in dem welligen Terrain aus den Getreidefeldern, in denen zahlreiche Klatschrosen wie große Blutstropfen hervorleuchten, auftauchen und gegen den übermächtigen Feind und dessen todbringende Batterien anstürmen zu sehen, alles vor sich niederwerfend, bis das todesmuthige Häufchen, von allen Seiten bedrängt, sich unter den entsetzlichsten Verlusten wieder rückwärts durchschlagen muß.

Doch was ist das? In Frankreich hat
Es im August geschneit;
Da liegt das halbe Halberstadt
Im weißen Waffenkleid.

Eine lange Reihe von Soldaten- und Pferdegräbern bezeichnet den blutigen Weg, den die tapferen Reiter genommen. An der Stelle, wo der Sturm endigte, erhebt sich ein weithin sichtbares Denkmal. Schöner und unvergänglicher ist das Denkmal, das die Geschichte den Helden des Todesrittes gesetzt hat.

Bei dem nun folgenden, ungefähr im Mittelpunkte des Schlachtfeldes vom 16. August gelegenen freundlichen Dorfe Vionville steht das in massenhaften Verhältnissen aufgeführte, thurmartige Denkmal des Brandenburgischen Infanterie-Regiments Nr. 20, an derselben Stelle, von welcher aus eine französische Batterie [708] den aus dem Moselthal heraufkommenden deutschen Truppen ihren ehernen Todesgruß entgegensandte. Im Hintergrunde hebt sich in dominirender Lage das Denkmal der 5. Division ab, eine gewaltige, aus Felsblöcken hergestellte Pyramide, welche einen kolossalen fliegenden Adler trägt, genau an dem Platze errichtet, wo der von Pont-à-Mousson herbeigeeilte Prinz Friedrich Karl am 16. August Nachmittags 3¾ Uhr den General von Stülpnagel begrüßte und sodann das Commando übernahm. In der Nähe befinden sich die Denkmäler der Artillerie des 3. Corps und des Ostfriesischen Infanterie-Regiments Nr. 78 mitten in einem ungeheuren Gräberfelde.

Bei Vionville, in dessen Gebäuden noch viele Granaten stecken, erblickt man dicht an der Straße das Monument des Infanterie-Regiments Nr. 35. An zahlreichen Gräbern und den Denkmälern des Oldenburgischen Regiments Nr. 91 und der 12. Infanterie-Brigade (24. und 64. Regiment) vorbei, gelangen wir an die französische Grenze, letztere nur durch einen kleinen, leicht zu übersehenden Stein bezeichnet. Von hier ab, die Ruinen eines am 16. August in Flammen aufgegangenen Gehöftes abgerechnet, erinnert nichts mehr an die blutigen Kämpfe, deren Schauplatz die Umgegend von Mars-la-Tour war. Die Hunderte von Kreuzen und Grabhügeln sind etwa seit Jahresfrist verschwunden. Die französische Regierung hat nämlich, um den Besitzern der Grundstücke, auf welchen sich Gräber befanden, nicht länger Entschädigungen zahlen zu müssen, sämmtliche Soldatengräber öffnen und die darin vorgefundenen Ueberreste in einer bei Mars-la-Tour gelegenen großen Gruft vereinigen lassen. Nur einige wenige Begräbnißstätten, welche von Angehörigen oder einzelnen Truppentheilen käuflich erworben wurden, sind erhalten geblieben. Auch deutscherseits war ursprünglich nur eine zehnjährige Unterhaltung der Gräber in Aussicht genommen. Nach Ablauf dieser Frist sollten die Gebeine ebenfalls an gemeinschaftlichen Begräbnißplätzen beigesetzt werden. Wie es scheint, hat man aber, um den Grabfrieden der für's Vaterland Gefallenen nicht zu stören, einstweilen davon Abstand genommen, die Ausgrabung, welche gewiß den Gefühlen eines großen Theils der deutschen Nation widerstreben würde, ausführen zu lassen. Vielmehr wurde in letzter Zeit eine Anzahl von Grundstücken, auf denen sich Denkmäler und Gräber befinden, angekauft, um sie für immer als Begräbnißstätten zu erhalten; für die übrigen Gräber wird den Inhabern der betreffenden Felder bis auf Weiteres eine entsprechende jährliche Entschädigung ausbezahlt.

Ueber der bei Mars-la-Tour befindlichen oben erwähnten Gruft, welche im Ganzen etwa 6000 Leichen enthält, erhebt sich auf einem mit zwei Reliefs geschmückten Sockel eine in Erz ausgeführte Kolossalgruppe: Frankreich, in Gestalt einer weiblichen Figur, setzt einem tödtlich verwundeten Krieger einen Lorbeerkranz auf das Haupt. Die dem Sterbenden entfallenden Waffen werden von zwei Kindern, welche die heranwachsende Generation darstellen, aufgenommen. Das Ganze ist offenbar nichts anderes als die Verkörperung der Revanche-Idee. Die Tactlosigkeit, ein solches Standbild in unmittelbarer Nähe der deutschen Grenze und dieser zugewandt, auf einer Franzosen und Deutsche als Friedhof umschließenden Gruft aufzustellen, ist theilweise selbst von der französischen Presse gerügt worden. Auch über den Kunstwerth des von einem Pariser Künstler ausgeführten Denkmals gehen die Ansichten weit aus einander.

Hinter Mars-la-Tour erhebt sich die ausgedehnte Hochfläche, von Ville-sur-Yron, auf welcher sich die großartigste Reiterschlacht des ganzen Feldzuges abspielte. In der Nähe befinden sich die Denkmäler des 2. Gardedragoner-Regiments und des Infanterie-Regiments Nr. 16. Hier in der tief eingeschnittenen Schlucht war es auch, wo das von erdrückender Uebermacht fast aufgeriebene 2. Bataillon des letztern Regiments die von einer Granate abgeschossene Fahnenspitze, welche in dem grausigen Getümmel unbeachtet liegen blieb, verlor. Von den Franzosen aufgefunden, wurde sie nach Metz gebracht, gelangte jedoch bei der Uebergabe der Festung nicht wieder in den Besitz der Deutschen. Bekanntlich ist dieser Fund in letzter Zeit von der französischen Presse als „Eroberung einer preußischen Regimentsfahne“ aufgebauscht worden.

Die Bevölkerung in Mars-la-Tour, ebenso auch in den übrigen französischen Grenzorten, ist gegen die aus Deutschland kommenden Touristen äußerst zuvorkommend. Unfreundlichkeiten oder gar Mißhandlungen kamen überhaupt nur unmittelbar nach dem Kriege vor. Seitdem haben sich die Gemüther so weit beruhigt, daß man ungehindert überall verkehren kann; höchstens daß noch hier und da der unter der Asche fortglimmende Haß sich durch einen feindseligen Blick verräth.

Die in den letzten Jahren hauptsächlich aus strategischen Gründen erbaute, in die Linie Verdun-Metz einmündende französische Grenzbahn bringt uns in kürzester Zeit auf das Schlachtfeld von St. Privat. Das düster daliegende, von Massengräbern eingefaßte Amanweiler, wo wir den Zug verlassen, war bis 1870 ein unbedeutendes Dörflein. Zur Grenzstation erhoben, ist es aber in raschem Aufschwunge begriffen. Hinter dem Bahnhofe und den ausgedehnten Lagerräumen zieht sich eine Reihe neuer, von Gärten umgebener Häuser hin; es sind dies die Wohnungen, welche für die hier angesiedelte zahlreiche Beamtencolonie errichtet werden mußten.

An denselben vorbei erreicht man auf der mit Pappeln begrenzten Straße in etwa einer halben Stunde St. Privat, unter den Schlachtorten um Metz wohl denjenigen, der am meisten gelitten hat. Die Kirche sowie eine Reihe von Privathäusern ging bei der dem Sturme vorausgegangenen Beschießung in Flammen auf. Gegenwärtig ist jedoch von der damaligen Zerstörung, einige nicht wieder aufgebaute Gartenmauern und verschiedene von den Granaten gerissene Löcher abgerechnet, nichts mehr zu bemerken. Die frühere kleine Kirche ist durch einen stolzen, geräumigen Bau, der an einer anderen geeigneten Stelle errichtet wurde, ersetzt worden. Auch die neu aufgebauten Häuser haben ein äußerst stattliches Aussehen, wie überhaupt das ganze Dorf den Eindruck der Wohlhabenheit macht.

Hinter St. Privat gewahrt man auf den sanft gegen das Dorf Roncourt ansteigenden Feldern eine breite Bahn von Gräbern; es ist dies der Schritt für Schritt mit Blut getränkte Weg, den das zwölfte (sächsische) Corps bei dem Sturme auf St. Privat einschlug. Dicht beim Dorfe, wo die Anstürmenden von dem hinter den Mauern verschanzten unsichtbaren Feinde mit einem wahren Kugelregen überschüttet wurden, zeugen die dicht nebenanliegenden Grabhügel von den entsetzlichen Verlusten der Sachsen. An dieser allen Mitkämpfern gewiß unvergeßlichen Stelle erhebt sich das Denkmal des zwölften Corps, ein großer auf entsprechendem Sockel stehender Marmorblock, mit dem sächsischen Wappen geschmückt und einen mit Lorbeer bekränzten Helm tragend (vergl. Seite 705).

Wenige Schritte von St. Privat befindet sich, umgeben von einem durch neun französische Kanonen schwersten Kalibers gestützten Eisengitter, das Denkmal des Gardecorps, das hier seinen blutigsten Tag sah, aber auch sich die unvergänglichsten Lorbeeren erkämpft hat. Das Denkmal besteht aus einem auf gewaltigem Unterbaue ruhenden Thurme, auf dessen durch eine im Innern angebrachte Wendeltreppe zu ersteigender Plattform man eine gute Uebersicht über das Schlachtfeld des linken Flügels genießt. Das festungsähnliche Amanweiler, ferner Verneville mit dem Denkmale der achtzehnten Division, das jenseits der mitten durch einen Wall von Gräbern gehenden Grenze befindliche Habonville, in dessen Nähe das schleswig-holsteinische Regiment Nr. 84 und das Kaiser Alexander-Garde-Grenadierregiment ihren in französischer Erde ruhenden Waffenbrüdern Denkmäler gesetzt haben, weiterhin St. Ail, St. Marie-aux-Chênes und Roncourt – lauter Namen, die in den Kämpfen vom 18. August eine hervorragende Rolle spielten und welche die Geschichte der Nachwelt aufbewahren wird – liegen im großen Bogen um das auf der Höhe gelegene citadellen-ähnliche St. Privat, während im Hintergrunde die lange Reihe der Maasberge auftaucht. Gleichzeitig gewährt unser Standort ein anschauliches Bild der Hindernisse, welche zu überwinden waren, ehe es gelang, St. Privat zu nehmen und damit das Schicksal des Tages zu entscheiden. Glatt, einem Glacis gleichend, steigt das Terrain an, ohne die geringste Deckung zu gewähren. Offen, die Brust dem feindlichen Blei preisgegeben, müssen die Tapfern vorwärts stürmen, ohne dem Gegner etwas anhaben zu können, ja sogar ohne ihn zu sehen. Ueber die Gefallenen weg, gelangen die gelichteten Bataillone bis an die Stelle, auf der das Gardedenkmal steht. Hier kommt der Ansturm zum Stillstande; bald darauf unter Beihülfe des zwölften Corps wird der Versuch wiederholt, der dann auch gelingt, freilich nicht ohne entsetzliche Opfer: die großen Massengräber bei St. Privat wissen davon zu erzählen.

[709]

Die Denkmäler von Metz. Originalzeichnung von Rudolf Cronau.

Zwölfte Infanterie-Brigade. Garde-Regiment
„Kaiser Alexander“.
Achtzehnte Division.
Achtes ostpreußisches Infanterie-Regiment Nr. 45.
Vierundachtzigstes Infanterie-Regiment. Fünfte Division. Garde-Corps.

[710] Werfen wir noch einen letzten Blick auf das weite Schlachtfeld! Acht Kilometer östlich von Metz erhebt sich bei Noisseville das Denkmal des 1. Armeecorps. Ein schlafender Löwe ruht auf einem breiten mit sechs Reliefsäulen verzierten Sockel. (Vergl. unser Bild auf Seite 705.) Durch dieses Denkmal werden wir an die blutige Schlacht vor der Capitulation erinnert, an den ersten und letzten Durchbruchsversuch der französischen Rheinarmee am 31. August und 1. September 1870. Während die deutsche Hauptarmee in einer Reihe von siegreichen Gefechten gegen Sedan vordrang, versuchte gleichzeitig Bazaine mit 120,000 Mann und 600 Geschützen den Einschließungsgürtel der Deutschen zu sprengen, von Metz abzurücken und sich mit Mac Mahon zu vereinigen. Aber 60,000 Deutsche mit 300 Geschützen zwangen die doppelte Uebermacht des Feindes zum Rückzuge. In den zweitägigen Kämpfen betrugen die Verluste der Deutschen 128 Officiere und 2358 Mann an Todten und Verwundeten. Das war die letzte größere Schlacht bei Metz.

Hier nehmen wir von den Schlachtfeldern und unsern seit zehn Jahren in wiedererkämpfter deutscher Erde schlafenden Tapfern Abschied. Wir verlassen die blutgetränkten Gefilde mit der stolzen Ueberzeugung: So lange in deutschen Gauen noch Männer geboren werden, wie die Helden von Vionville, Gravelotte und St. Privat, so lange wird kein Feind, woher er auch kommen mag, dem deutschen Vaterlande je wieder einen Stein rauben können.

     Metz.
Löhle.



  1. Die Glocken von Rezonville und St. Privat sind aus Kanonen gegossen, welche der Kaiser diesen Gemeinden zum Geschenk machte.