Untersuchungsgebühren

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Titel: Untersuchungsgebühren
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aus: Die Gartenlaube, Heft 39, S. 657–658
Herausgeber: Ernst Keil
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Erscheinungsdatum: 1876
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[657] Untersuchungsbüreau. Von Hamburger Agenten wird ein Mittel gegen Warzen und Hühneraugen vertrieben, das wahrscheinlich englischen Ursprungs ist. Wir übergaben es dem „Untersuchungsbüreau des Pharmaceutischen Kreisvereins zu Leipzig“ und erhielten darüber folgende Auskunft:

„Die Flüssigkeit in dem übersandten Glasröhrchen ist weiter nichts als ganz gewöhnliche rauchende Salzsäure, wie sie z. B. der Klempner zum Löthen braucht und wie sie zuweilen zu technischen Zwecken verwandt wird. Der Werth derselben ist gleich Null, das heißt: das ganze Pfund davon kostet etwa zehn Pfennige.“

Wir benutzen diese Gelegenheit, um auf das genannte Untersuchungsbüreau in weiteren Kreisen aufmerksam zu machen. In Folge der immer mehr überhand nehmenden Verfälschung vieler Nahrungsmittel, welche nicht nur den Geldbeutel, sondern auch das Wohlbefinden und selbst die Gesundheit der Menschen beeinträchtigt, hat bereits im vorigen Jahre der Verein der Apotheker des Regierungsbezirks Leipzig ein Büreau für Untersuchung von Nahrungsmitteln, sowie für gewisse hygieinische Zwecke, welche das öffentliche Wohl betreffen, errichtet. Dieses Büreau hat, wie aus einem im „Leipziger Tageblatte“ enthaltenen Berichte hervorgeht, seit etwa fünf Vierteljahren bereits eine bedeutende Anzahl von Untersuchungen ausgeführt und zwar hauptsächlich in Bezug auf Bier, Wein, [658] Brunnenwasser, Essig, Milch, Butter, Brod und andere Gebäcke, Mehl, Gewürze, Fleischwaaren und dergleichen, auch sind daselbst vielfach Tapeten, Kleiderstoffe, Papiere etc. auf Arsenik und andere giftige Farben untersucht worden. Es würde uns zu weit führen, über die verschiedenen Fälle zu berichten, in denen mehr oder minder gefährliche Verfälschungen nachgewiesen wurden. Wir geben diese kurze Notiz nur für Diejenigen, welche nicht wissen, an wen sie sich vorkommenden Falles wenden sollen, um Verfälschungen ermitteln zu lassen. Es genügt, das Untersuchungsobject an irgend einen Apotheker des Regierungsbezirks Leipzig einzusenden; wem keine Adresse zu Gebote steht, der wende sich an den dermaligen Vorstand des Büreaus, Apotheker Kohlmann in Leipzig (Reudnitz).