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Vber deß Herrn Leiche

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Textdaten
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Autor: Andreas Gryphius
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Titel: Vber deß Herrn Leiche
Untertitel:
aus: Freuden vnd Trauer-Spiele auch Oden vnd Sonnette sampt Herr Peter Squentz Schimpff-Spiel. Sonnette. Das Erste Buch. S. 3
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1658
Verlag: Johann Lischke
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Erscheinungsort: Breßlau
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
Überschriebene e über a, o und u wurden als moderne Umlaute transkribiert.
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Bild
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Bearbeitungsstand
fertig
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V. Vber deß HErrn Leiche.

 Bidermanni. Eheu! flebile funus.

ACh weh! was seh’ ich hier? ein außgesträckte Leichen.
     An der man von Fuß auff nichts vnzerschlagen find’t:
     Die Seit / auß der das Blutt mit vollen Strömen rinn’t
Die Wangen so von Schmertz in Todes-Angst erbleichen.

5
Wer hat dich so verletzt? Wer hat mit Geissel-Streichen

     Gewüttet auff diß Fleisch? Welch grimmes Tygerkind
     Hat Hand hier angelegt / als diese Glieder sind
Mit Nägeln gantz durchbort? Wem sol ich den vergleichen
     Der deine zarte Stirn mit Dornen hat verschrenckt?

10
     Wer hat / mein Bräutigam / mit Galle dich getränckt?

Ach! diß hat deine Lieb vnd meine Schuld verübet.
     Wen diese Liebe nicht zu wieder Liebe zwingt?
     Wem dieses Jammerbild nicht Seel vnd Geist durch dringt?
     Verdient / daß er empfind / was für vnd für betrübet.