Venus Mea
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VENUS MEA
Der Himmel gähnt, der Tag ist auferstanden,
ich habe nun genug geschaut nach Osten;
die Seele will in ihren Abendlanden
Vollendung kosten.
steht ein knöchernes Gerippe,
mit dem Ausdruck des Erwartens,
aber nicht mehr in der Faust die Hippe.
Sein Scheitel schimmert; eine Pfauenfeder
drin sonnt sich tausendfarbig, was ein Jeder
war und empfand.
In der Stunde einer neuen Frucht
perlt ein Strahl aus diesem Spiegel,
still empfängt der dunkle Keim sein Siegel.
Schon dämmert Glanz; krystallne Ketten hängen
klar her zu dir aus väterlichen Sphären.
So sollst auch Du dich aus der Dämmrung drängen
Seele, bis dein starr Gehirn sich lichtet,
wie die Sonne scheint durch Eis,
und dir deine Brunst beschwichtet
und im Traum selbst deinen Willen weiß.
mit ihrer Schaar verworrner Muttergluten.
Doch du wirst wiederkehren! du bist Macht!
sieh, rings sind Fluten:
wenn zwei Liebende zusammensinken,
die du Einmal nur erleuchtet,
wird die Frucht von Deinem Licht befeuchtet.
So tagt es. Mit dem Ausdruck des Verächters
sollst du dem alten Garten kalt entschreiten:
dir weist die Pfauenfeder unsres Wächters