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Verdienen die meisten Menschen rationelle Aerzte?

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Textdaten
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Autor: Carl Ernst Bock
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Titel: Verdienen die meisten Menschen rationelle Aerzte?
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 21, S. 226-227
Herausgeber: Ferdinand Stolle
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1853
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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[226]
III.
Verdienen die meisten Menschen rationelle Aerzte?

Nein! nein! und nochmals nein! Die meisten Menschen verdienen bei ihrem hartnäckigen Sträuben gegen die Aufklärung durch die Naturwissenschaften, bei ihren blödsinnigen Ansichten über die Naturerscheinungen und über die Beschaffenheit ihres eigenen Körpers, sowie wegen ihrer Willensschwäche, ihrer Inhumanität und Selbstsucht gerade jetzt recht tüchtig gerademachert[WS 1], geschrothet[WS 2] und geprießnitzt[WS 3] zu werden; denn wer nicht hört, muß fühlen. Doch gibt es auch noch immer eine Menge gutmüthiger Menschenfreunde, denen das leibliche Wohl der Menschen in der Gegenwart und für die Zukunft am Herzen liegt, und für diese sind die in den nächsten Nummern folgenden Gesundheits- und Krankheitsregeln bestimmt. Am meisten würde freilich durch dieselben genützt werden, wenn [227] Mütter und Schullehrer sich das Gesagte zu Gemüthe zögen und bei der Erziehung der Kinder in Anwendung brächten. Vielleicht finden meine Worte auch bei Solchen Anklang, welche in ihrem Leben trotz vieles Heilkünstelns doch viel durch Krankheiten und den Tod gelitten haben. – Uebrigens sage ich mit Steudel: „ich hoffe nicht, daß man mir den Vorwurf machen wird, ich wollte die medicinische Wissenschaft herabsetzen, wenn ich die Blößen der Arzneikunst aufdecke; im Gegentheil, ich habe einen sehr hohen Begriff von Dem, was die Medicin leisten könnte und leisten sollte; ich meine, sie sollte, statt ein besonderes Gewerbe zum Kuriren von Kranken zu sein, zu einer Anstalt für das Gemeinwohl, zu einem Segen für die Menschheit werden, und auch das Publikum sollte nach und nach einsehen, was es von der Medicin zu erwarten und zu fordern berechtigt ist.“ (B.)  



Anmerkungen (Wikisource)

  1. Johann Gottfried Rademacher (1772–1850), deutscher Arzt, medizinischer Autor und Schöpfer eines eigenen heilkundlichen Systems.
  2. Johann Schroth (1798–1856), österreichischer Naturheilkundler, Erfinder der Schrothkur.
  3. Vincenz Prießnitz (1799–1851), österreichisch-schlesischer Hydrotherapeut.