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Vergißmeinnicht II

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: unbekannt
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Titel: Vergißmeinnicht
Untertitel:
aus: Erotische Volkslieder aus Deutschland, S. 86
Herausgeber: Hans Ostwald
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: [1910]
Verlag: Eberhard Frowein
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Erscheinungsort: Berlin
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Originalherkunft:
Quelle: Princeton-USA* und Commons
Kurzbeschreibung:
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[86]

Vergißmeinnicht

Es gibt ein Blümlein in der Welt,
Dem’s wahrlich nicht an Schönheit fehlt.
Dies Blümlein heißt: Ich weiß es nicht,
Dies Blümlein heißt Vergißmeinnicht.

5
Wenn ich so oft ins Wirtshaus geh’

Und an der schwarzen Tafel steh’,
So spricht der Wirt mir ins Gesicht:
Mein lieber Mann, „vergiß mein nicht“.

Wenn ich des Abends schlafen geh’

10
Und mich nach meiner Mütz’ umseh’,

So spricht die Frau: lösch aus das Licht,
Mein lieber Mann vergiß mein nicht.

Und endlich dann nach vierzig Wochen,
Da hört’s man an der Türe pochen.

15
Herein, ich bin so schreckhaft nicht;

Ich bin ein klein’ Vergißmeinnicht.

 Berlin u. a.