Verkehrte Welt

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Autor: Heinrich Heine
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Titel: Verkehrte Welt
Untertitel:
aus: Neue Gedichte, Zeitgedichte.
S. 269–270
Herausgeber:
Auflage: 1
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1844
Verlag: Hoffmann und Campe
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Erscheinungsort: Hamburg
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[269]
 XXI.

 Verkehrte Welt.

Das ist ja die verkehrte Welt,
Wir gehen auf den Köpfen!
Die Jäger werden dutzendweis
Erschossen von den Schnepfen.

5
Die Kälber braten jetzt den Koch,

Auf Menschen reiten die Gäule;
Für Lehrfreiheit und Rechte des Lichts
Kämpft die katholische Eule.

Der Häring wird ein Sanskülott,

10
Die Wahrheit sagt uns Bettine,

Und ein gestiefelter Kater bringt
Den Sophokles auf die Bühne.

[270]
Ein Affe läßt ein Pantheon

Erbauen für deutsche Helden.

15
Der Maßmann hat sich jüngst gekämmt,

Wie deutsche Blätter melden.

Germanische Bären glauben nicht mehr
Und werden Atheisten;
Jedoch die französischen Papagei’n,

20
Die werden gute Christen.


Im uckermärkschen Moniteur
Da hat man’s am tollsten getrieben:
Ein Todter hat dem Lebenden dort
Die schnödeste Grabschrift geschrieben.

25
Laßt uns nicht schwimmen gegen den Strom,

Ihr Brüder! Es hilft uns wenig!
Laßt uns besteigen den Templower Berg
Und rufen: es lebe der König!