Vorkommen von Quecksilber in Frankreich
In einem früheren Bande dieser Annalen (Bd. XXXIX, S. 527) wurde Nachricht gegeben von dem Vorkommen des Quecksilbers im Dep. Haute-Vienne. Ein ähnliches, freilich eben so spärliches Vorkommen dieses im Ganzen seltenen Metalles ist kürzlich von Hrn. Leymerie in
[445] einem Briefe an Hrn. E. de Beaumont nachgewiesen (Compt. rend. XVI, p. 1313). Er selbst war freilich nicht so glücklich, bei einer Nachsuchung an Ort und Stelle dieses Vorkommen zu bestätigen, bringt indeß eine Anzahl unverdächtiger Zeugnisse der Landesbewohner bei (die das Quecksilber Argen-biou nennen), so daß an der Sache nicht zu zweifeln ist. Der neue Fundort ist beim Dorfe Saint-Paul-des-Fonts, Canton St. Affrique, Depart. Aveyron, wo es am Fuße des Plateau de Larsac, einem westlichen Vorsprunge der Cevennen, theils im Mergel, theils in dem darüber liegenden Kalkstein, hin und wieder angetroffen ist, so daß es in kleinen Mengen hat gesammelt werden können. Es findet sich vorzüglich in der Nähe eines Baches, wo auch der nachtheilige Einfluß desselben auf die am Ufer stehenden Pappeln sehr sichtlich ist.
In einer späteren Notiz (Ibid. p. 1451) macht Hr. L. darauf aufmerksam, daß die vier bis jetzt bekannten Fundorte von Quecksilber in Frankreich, nämlich der bei Montpellier, in subapenninischen Mergeln an der andern Seite des Larsac (der schon 1760 vom Abt Sauvages nachgewiesen und 1830 und 1834 bestätigt worden)[1], der von St. Paul, im Depart. Aveyron, der von Peyrat, im Depart. Haute-Vienne, und der von Ménildot, bei Mortain, im Depart. Manche, sämmtlich in der Richtung N. 32° W., d. h. nahe in dem von Beaumont für das Viso-System angegebenen Streichen liegen. Er setzt hinzu, das Vorkommen des Quecksilbers in so jungen Schichten, wie die bei Montpellier, dürfe um so weniger verwundern, als, nach Hrn. Daniel Sharpe, unter ganz ähnlichen Verhältnissen in der Mitte des vorigen Jahrhunderts zu Lissabon eine Grube auf Quecksilber angelegt, indeß 1801 wieder aufgegeben worden sey (Bullet. de la Soc. Géol. de France, T. X, p. 108. — Vergl. Annal. Bd. LIX, S. 350.)
- ↑ Auch hier, wo zugleich natürlicher Calomel vorkommt, hat man den schädlichen Einfluß auf die Vegetation bemerkt.