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Waldsegen

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Textdaten
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Autor: Albert Lindner
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Titel: Waldsegen
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 17, S. 291
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1888
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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Waldsegen.

Die stillen Sonnenlichter
Spielen im Waldesdom;
Weit unten im Thale gleißet
Von ihrem Gold der Strom.

5
Mit meines Herzens Schlägen

Allein, so weit ich späh’!
Fernab in der Schlucht nur wiegt sich
Lautlosen Flugs die Kräh’.

Ist’s doch, als raunte leise

10
Der Wald mir etwas zu.

Sei nur fein still, mein Herze,
Vielleicht vernimmst es du.
„Ich bin des Ew’gen Priester,
Lad’ dich zur Beicht’ herein.

15
Mein Schweigen ist meine Sprache,

Will nur verstanden sein.

Ich soll dich freundlich locken,
Du armes Menschenherz,
Daß still du hier dein Sorgen

20
Abthust und deinen Schmerz.

Und willst du’s auch nicht geben,
Du trotz’ger Menschensinn,
Schenk’ ich dir doch den Frieden,
Weil ich der Friede bin.

25
Gestein und Moos und Welle

Wollen zu Diensten sein.
Schütt’ hin, schütt’ hin dein Grämen,
Die sargen’s treulich ein.
Die Blätter läutens’s zu Grabe,

30
Und weiter wird’s nicht kund;

Der braucht die Welt nicht weiter,
Wer mit dem Wald im Bund.“