Wanderlied
Ich bin ein junger Wandersmann,
Geh durch die Welt zu Fuße,
Da spricht die ganze Welt mich an
Mit lust’gem Reisegruße.
Da heiß’ ich’s mit mir gehen,
Wo kühlig rauscht ein Lenzeswind
Da muß er mich umwehen.
Wo mir ein Fels entgegen schaut
Daß von dem Schlag kommt hell und laut
Der Gottesquell gesprungen.
Und will ich ruhn vom Wandern aus
Brauch’ ich nicht lang zu fragen,
Von Säulen hoch getragen;
In blauer Luft steht grün sein Dach,
Viel goldne Sternlein drinnen,
Und singend Vöglein hält die Wach’
Und webt dem süßen Schlafe ein
Der Heimath Liebesträume,
Bis wieder ruft die Straß’ herein:
Such’, Wandrer, andre Bäume!
Durch Welt und Wetterstürme,
Das Herz mit seinem Liebeshort
Geht frisch durch alle Stürme.
Und wenn auch Regenschauer fällt,
Die er zu seiner Braut, der Welt,
Geweint in Liebessehnen.