Wenn ich bidden derfte
Wenn ich bidden derfte.
Weil seine Dochter sich neilich verlobt,
Had klug d’r Bauer Heintze gegloobt:
Du Scheenste, damit sei Gind ze erfrei’n
Das derfte un gennte sei Bildnis blos sein;
Zun Fotografieren nach Crimmitschau hin.
Verlegen, wie’s eemal nu is seine Art,
Fragd er druf den Ginstler un kratzd sich den Bart:
»Verzeih’n Se de heflichste Anfrage mir,
»Nanu, lachd d’r Ginstler, »ich gäb’ Se mei Wort,
Da sin Se bei mir grad’ ahn richdigen Ort,
Ooch schteht ganz uf Ihrer Seite de Wahl,
Ob Brustbild, ob Knieschtick – mir ist es eegal –
Ich nehm’ Sie ooch so ab, befehlen Sie nur –«
D’r Bauer, der wärd von den Reden ganz werr
Un schtoddert zerletzt nor: »Mei gudester Herr,
Ob’s Knie gommt ufs Bild, oder ’s gommt druf de Brust
Ooch schteh’n oder sitzen, das machd mer nich Gwal,
Wie Ihnen, so is es ooch mir gans egal,
Nor eens mecht’ ich bidden, mei Gudster, recht scheen
– Ich weess, Se werden mich richdig versteh’n –
Wenn’s nich gar zu grosse Miehe Sie machd,
Dass Sie mer ufs Bild – nu bassen Se uf –
Ooch noch mei Gesichde brächten mit nuf.«