Wer kann Auskunft geben?

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Titel: Wer kann Auskunft geben?
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aus: Die Gartenlaube, Heft 22, S. 366
Herausgeber: Ernst Keil
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Erscheinungsdatum: 1872
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
zu Paul Dietze auch Dem Zwerg Paul Dietze in Heft 33 und Paul Dietze’s letztes Schicksal in Heft 37
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[366] Wer kann Auskunft geben? 1) Am 6. März 1857 wollte ein deutscher Goldarbeiter, Heinrich Oswald Engel aus Nossen an der Mulde in Sachsen, von Harderwyk nach der Insel Curaçao gehen; er war damals 21¼ Jahr alt und hat nie wieder etwas von sich hören lassen.

2) Am 10. Januar 1871 wollte Herz Behrend, der einundzwanzigjährige Sohn eines schleswigschen Beamten in Friedrichstadt, von Mainz nach Frankfurt am Main reisen. Er schrieb dies seinen Eltern von Mainz aus und bat sie, ihm erst Antwort zu geben, wenn er selbst wisse, wo er bleibe. Mit dieser Nachricht ist der junge Mann spurlos verschwunden. Es ist jetzt über Jahr und Tag, und keine obrigkeitliche Nachforschung hat zum geringsten Wink geführt – ein furchtbares Schicksal für die armen Eltern!

3) Der Buchhalter Albert Treitschke in der Maschinenfabrik Horstmann in Pr. Stargardt fuhr am 1. November 1871 von da nach Danzig, feierte dort am 2. den Geburtstag seines Bruders Karl mit und reiste am 3. November, von seiner Schwester zum Bahnhof begleitet, mit dem Zuge Danzig–Dirschau ab – und ist seitdem nicht wieder zum Vorschein gekommen!

4) Eine Wittwe in Sachsen gestattete vor neun Jahren einem Panoramen-Besitzer Namens Kaufmann, ihren damals dreiundzwanzig Jahre alten, aber sehr klein gebliebenen Sohn Paul Dietze zu sich zu nehmen, um ihn als Zwerg für Geld sehen zu lassen. Der junge Mensch schrieb seiner Mutter regelmäßig und schickte ihr von seinen Einnahmen, bis vor einem Jahr, wo aus Odessa der letzte Brief kam, der seine baldige Heimkehr meldete. Seitdem blieb auf die Briefe der Mutter jede Antwort aus. „Ich werde jeden Tag älter und komme bald um vor Gram,“ schreibt die arme Frau.