Zum Inhalt springen

Wie schön leuchtet der Morgenstern

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Philipp Nicolai
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Wie schön leuchtet der Morgenstern
Untertitel:
aus: Freudenspiegel deß ewigen Lebens, Frankfurt, 1599, S. 409-411.
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1599
Verlag: Vorlage:none
Drucker: Johann Spies
Erscheinungsort: Frankfurt a.M.
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: MDZ München Scans auf commons
Kurzbeschreibung:
Kirchenlied, GL 357.
Nach biblischem Zeugnis (Offb 19,7; 21,2.9; 22,17; Eph 5,22-24) darf sich die Kirche als Braut Christi verstehen, dasselbe kann auch für den einzelnen Christen gelten. So gießt der Dichter sein Christuslob in die Form eines geistlichen Brautliedes, vgl. Ps 45. Deshalb wird Christus hier durchgängig in der Sprache der bräutlichen Liebe angeredet.
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
Bearbeitungsstand
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
[[index:|Indexseite]]


[409]
Ein Geistlich Braut-
Lied der gläubigen Seelen / von Je-
su Christo jrem himmlischen Bräutgam:
Gestellt vber den 45. Psalm deß
Propheten Dauids.
D. Philippus Nicolai.
I.

     WIe schön leuchtet der Morgenstern /
Voll Gnad vnd Warheit von dem HERRN /
          Die süsse Wurtzel Jesse?
     Du Sohn Dauid / auß Jacobs Stamm /

5
Mein König vnd mein Bräutigam /

          Hast mir mein Hertz besessen /
     Lieblich / freundtlich /
     Schön vnd herrlich / Groß vnd ehrlich /
     Reich von Gaben /

10
Hoch vnd sehr prächtig erhaben.


[410]
II.

     Ey mein Perle / du werthe Kron /
Wahr Gottes vnd Marien Sohn /
          Ein hochgeborner König /
     Mein Hertz heißt dich ein lilium,

15
Dein süsses Euangelium,

          Jst lauter Milch vnd Honig /
     Ey mein Blümlein /
     Hosianna / Himmlisch Manna /
     Das wir essen /

20
Deiner kan ich nicht vergessen.


III.

     Geuß sehr tieff in mein Hertz hineyn /
Du heller Jaspis vnd Rubin /
          Die Flamme deiner Liebe.
     Vnd erfreuw mich / daß ich doch bleib

25
An deinem außerwehlten Leib

          Ein lebendige Rippe /
     Nach dir / ist mir /
     Gratiosa cœli rosa,
     Kranck vnd glümmet

30
Mein Hertz / durch Liebe verwundet.


IIII.

     Von Gott kompt mir ein Frewdenschein /
Wenn du mit deinen Eugelein /
          Mich freundtlich thust anblicken /
     O HERR Jesu mein trawtes Gut /

35
Dein Wort / dein Geist / dein Leib vnd Blut /

          Mich innerlich erquicken.
     Nimm mich / freundtlich /
     Jn dein Arme / Daß ich warme
     Werd von Gnaden /

40
Auff dein Wort komm ich geladen.


[411]
V.

     HERR Gott Vatter / mein starcker Heldt /
Du hast mich ewig / für der Welt /
          In deinem Sohn geliebet /
     Dein Sohn hat mich jhm selbst vertrawt /

45
Er ist mein Schatz / ich bin sein Braut /

          Sehr hoch in jhm erfreuwet.
     Eya / Eya /
     Himmlisch Leben / wirdt er geben
     Mir dort oben /

50
Ewig soll mein Hertz jhn loben.


VI.

     Zwingt die Sayten in Cythara.
Vnd laßt die süsse Musica,
          Gantz frewdenreich erschallen:
     Daß ich möge mit Jesulein /
Dem wunder schönen Bräutgam mein /
          In stäter Liebe wallen.
     Singet / springet /
     Jubilieret / triumphieret /
     Danckt dem HERREN /
Groß ist der König der Ehren.

VII.

     Wie bin ich doch so hertzlich fro /
Daß mein Schatz ist das A vnd O /
          Der Anfang / vnd das Ende:
Er wirdt mich doch zu seinem Preyß /
Auffnemmen in das Paradeiß /
          Deß klopff ich in die Hände.
     Amen / Amen /
     Komm du schone FrewdenKrone /
     Bleib du nicht lange /
Deiner wart ich mit Verlangen.