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Wikisource:Editionsrichtlinien

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Kürzel: WS:ER

Diese Seite fasst Erfahrungen aus verschiedenen Projekten zusammen und gibt allgemeine Richtlinien für Wikisource-Editionen vor, so dass diese in den Editionsrichtlinien der einzelnen Projekte nicht wiederholt werden müssen.

Wikisource setzt auf eine möglichst originalgetreue inhaltliche Wiedergabe des Textes der Vorlage. Das schließt Normalisierungen und Anpassungen an die derzeit gültige Rechtschreibung aus. Beim Editieren und Korrekturlesen muss daher die Rechtschreibung der Vorlage eingehalten werden. Eine „pixelgenaue“ Übernahme des Layoutes der Vorlage ist hingegen nicht erwünscht. Hier hat die Lesbarkeit und die einfache Handhabung des Textes Vorrang vor der Wiedergabe des Layouts.

Sofern bei bestimmten Texten Abweichungen von diesen allgemeinen Richtlinien oder speziellere Regelungen notwendig sind, wird das in den Editionsrichtlinien des jeweiligen Projektes erwähnt.

Allen Projekten sollen feste Editionsrichtlinien zugrundeliegen, um eine einheitliche Transkription der Texte zu gewährleisten. Eventuell genügt ein Verweis auf die im folgenden aufgeführten Richtlinien, gegebenenfalls sind genauere Festlegungen für das einzelne Projekt zu treffen. Nach Abschluss des Projektes kann man die ER ans Ende des Textes verschieben oder nur auf der Index-Seite vorhalten. Beispiele: Ein kurtzweilig lesen von Dyl Vlenspiegel, Zimmerischen Chronik oder Reichsmatrikel von 1532.

Insbesondere muss festgelegt sein, wie Umlaute, Sonderzeichen, das lange S (Schaft-s), Ligaturen und Abkürzungen umgesetzt, wie typographische Auszeichnungen (kursiv, gesperrt, Wechsel der Schriftart etc.) wiedergegeben und ob handschriftliche Anmerkungen in der Quellenvorlage berücksichtigt werden.

Allgemeine Informationen zur Textformatierung in Mediawiki-Wikis finden sich unter Wikisource:Seite bearbeiten.

Empfehlungen für Buchprojekte (typografische Vorlagen)

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  • Nach moderner deutscher Typographie überschüssige Leerzeichen, z. B. vor Satzzeichen, werden entfernt. Also text ? wird als text? übertragen.
  • Absatzumbrüche (Abstand oder Einzug der ersten Zeile) werden als wiki-Absatzumbruch (eine Leerzeile = doppelter Zeilenvorschub = zweimal Enter drücken) dargestellt. In sehr langen optisch nicht gegliederten Texten der Vorlage können zur besseren Lesbarkeit Absatzumbrüche eingefügt werden. Dies ist in den Editionsrichtlinien zu vermerken.
  • Grundlegende Layoutinformationen wie Fettdruck, kursiv etc. bleiben erhalten.
  • In Fließtexten werden Wortteilungen entfernt, auch vor Zeilennummern, das Wort rutscht in die nächste Zeile. Beim Seitenende wird die Worttrennung aufgelöst. Das Wort kommt als ganzes auf die erste Seite, inklusive aller direkt folgenden Satz- und Anführungszeichen. Eine andere Handhabung ist in den speziellen ER zu vermerken.
  • Versdichtungen werden wort- und zeilengetreu übertragen.
  • Befinden sich mehrere Seiten des Ursprungstextes auf einer Wikiseite und sind nicht anders sichtbar getrennt, sollte der Vorlagenbaustein {{Seite|x}}, wobei x eine Seitenzahl ist, in den Text eingefügt werden. In der Seite wird der Seitenumbruch dann folgendermaßen kenntlich gemacht: [x] . Sie zeigt an, wann welche Seite beginnt. Ausnahme ist, wenn ein Wort am Seitenende getrennt wurde. In diesem Fall kommt der Baustein hinter das getrennte Wort. Andere Vorlagen für die Darstellungen von Seitenumbrüchen sind verfügbar und können ebenso verwendet werden.
  • Waren in der Vorlage Zeilennummern angegeben und sollen diese übernommen werden, werden diese mit dem Vorlagenbaustein {{Zeile|x}} vor dem ersten Buchstaben der neuen Zeile eingefügt. Vor einer Zeilenvorlage kommt immer ein Zeilenumbruch.

Anmerkungen, Fußnoten und Kommentare

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Anmerkungen, Kommentare und Fußnoten aller Art werden mit der Vorlage {{CRef|<Gruppe>|<Fußnote>}} direkt im Text übertragen. Der zweite Parameter der Vorlage beschreibt eine von acht vorgefertigen Gruppen. Damit könnten unter Zuhilfenahme von der Vorlage {{References|<LIN oder TIT>|<Gruppe>}} CRef-Angaben gruppenweise ausgegeben werden. Dies erlaubt die Trennung von zwingend erwünschten redaktionellen Anmerkungen der Wikisource-Mitarbeiter (Gruppe: „WS“) und den Anmerkungen und Fußnoten des Originals. Dementsprechend kann der Hinweis bzw. das Gruppenmerkmal „WS“ entfallen, wenn das Orignal keine Anmerkungen oder Fußnoten hat. Denn in diesem Fall gibt es außer den Wikisource-Bearbeitern keine Gruppe.

Die Vorlage References wird sowohl am Ende einer Text-Seite (mit Parameter LIN) sowie am Ende der Projektseite (mit Parameter TIT) eingesetzt.

Die Korrektur offensichtlicher Druckfehler (Buchstabendreher, fehlende oder zu viele Anführungsstriche, etc.) fällt unter redaktionelle Anmerkungen. Nicht erkannte Stellen im Text werden mit „[...]“ kenntlich gemacht. Die Seite ist als "Unvollständig" im Seitenstatus zu markieren. Unsicher erkannte Stellen oder Worte sind mit „(?)“ kenntlich zu machen. Diese Seite ist mit "Korrekturprobleme" zu kennzeichnen. Näheres hierzu unter Hilfe:Bearbeitungsstand.

Lesehilfe Fraktur

Abkürzungen, Buchstaben und Sonderzeichen

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Besondere und übergeschriebene Buchstaben

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Im Vordergrund der Transkription steht das komfortable Lesen an Computern. Das beinhaltet insbesondere die Kopier- und Suchfunktion auf Basis des gegenwärtigen deutschen Alphabets. Daraus leiten sich folgende Grundsätze ab:

  • Lang-s (ſ) und Rund-s (s) werden grundsätzlich nicht unterschieden.
  • Ligaturen (æ oder œ) werden in der Regel durchgängig getrennt transkribiert. Insbesondere die in Frakturschrift nicht unterscheidbaren Großbuchstaben von i und j werden nach Lautwert transkribiert (also Indien, nicht: Jndien).
  • Bei älteren Texten (Richtwert: vor 1600) werden übergeschriebene Buchstaben in der gedruckten oder handschriftlichen Vorlage mit <sup> hochgestellt, also z. B. u<sup>o</sup> = uo für „o“ über „u“.
  • Abkürzungen werden aufgelöst. In unsicheren Fällen wird das angemerkt.
    • ā ē ī ō ū => an/am en/em in/im on/om un/um
    • d' => der
etc.
    • dz => dz
    • m => mm
    • n => en/nn
    • nw => nw
    • vn => vnd
    • ⁊c. und &c. werden als etc. transkribiert.

Hilfeseite: Wikisource:Abkürzungen In den Projekt-Editionsrichtlinien kann Abweichendes festgelegt werden. Dieses muss zwingend in den Editionsrichtlinien des Projekts festgehalten werden.

Sonderzeichen

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  • In skandinavischen Wörtern bleiben Å, å, Æ, æ, Ø, ø, Þ (Alt+0222), þ (Alt+0254) und ð (Alt+0240) erhalten, ebenso Ë und ë.
  • Altgriechische Wörter und Zeichen werden mit dem entsprechenden Zeichensatz und der Vorlage {{Polytonisch|Text}} wiedergegeben.
    • Spiritus Asper (), der bisweilen auch außerhalb griechischer Wörter gebraucht wird, wird ebenfalls mit der Vorlage {{Polytonisch|Text}} wiedergegeben.

Interpunktion

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  • Die Interpunktion der Vorlage ist mit den modernen Interpunktionszeichen nachzubilden.
  • Virgeln (/) in Drucktexten des 15. bis 18. Jahrhunderts werden mit Leerzeichen vor und nach dem / transkribiert.
  • Interpunktionsfehler (z. B. Vergessen eines Anführungszeichens am Ende einer wörtlichen Rede) können stillschweigend (d. h. ohne Anmerkung) berichtigt werden.

Geviertstriche

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  • Abweichende Regelungen sind in den Projekt-Editionsrichtlinien festzulegen.

Anführungszeichen

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  • Anführungszeichen der Vorlage werden mit den modernen Anführungszeichen „“ wiedergegeben.
  • Werden die Anführungszeichen »« beibehalten, ist das in den Projekt-Editionsrichtlinien zu vermerken.
  • Nach modernem Gebrauch überflüssige Anführungszeichen sind in der Regel stillschweigend wegzulassen (etwa durchgehend an jedem Zeilenanfang).

Apostroph

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Typographisch korrekt ist nur das Zeichen ’ (Unicode U+2019) / (Alt+0146), welches in der Sonderzeichenleiste unter dem Bearbeitungsfenster vorhanden ist. Details sind in der Wikipedia (Apostroph) zu finden.

Reklamanten

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Reklamanten sind Worte oder Wortteile, die am unteren Seitenrand abgesetzt stehen und oben auf der nächsten Seite wiederholt werden. Sie bleiben unberücksichtigt.

Korrekturleseverfahren

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Das für Wikisource verbindliche Korrekturleseverfahren wird auf den Seiten Hilfe:Korrekturlesen und Hilfe:Bearbeitungsstand beschrieben.

Spezielle Texte

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Gedichte

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  • Es wird die poem-Extension <poem></poem> genutzt.
  • Zeilennummern werden ebenfalls mit {{Zeile|..}} eingesetzt.
  • Die Zeilennummernvorlage wird an den Zeilenanfang geschrieben.
  • Zeilennummerierung
    • Befindet sich in der wiedergegebenen Ausgabe bereits eine Zeilennummerierung, so wird diese exakt übernommen. (Beispiel: Martina:56)
    • Befindet sich im Original keine Zeilennummerierung, gelten folgende Regeln:
      • Das Gedicht wird beginnend von der ersten Zeile kontinuierlich in 5er-Schritten durchnummeriert.
      • Zeile 1 ist die erste Textzeile des Gedichts, der Titel des Gedichts gehört in diesem Falle nicht zum Text.
      • Geht der Text über mehr als eine Seite in der Quelle, so wird der Seitenumbruch mit einer Seitenvorlage kenntlich gemacht, die Zählung geht kontinuierlich weiter und wird nicht wieder auf 1 zurückgesetzt.
    • Bei möglichen Unklarheiten, z. B. mehrere Gedichte pro Seite, sollten die Regeln für die Zeilennummerierung in den Editionsrichtlinien des Projektes präzisiert werden. (Bsp.: Die deutschen Kaiser)
  • Strophen können mit {{Strophe|..}} geeignet formatiert werden.
  • Einrückungen werden durch die Vorlage {{Idt}} erzeugt.

Die poem-Erweiterung

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Beispiel:

<poem>
test
test
{{Zeile|15}}test
:test
test
</poem>

       

Ergebnis:

test
test

15
test

test
test

Gesetze

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Siehe bitte unter Formatierung von Gesetzen

Mathematische und Naturwissenschaftliche Bücher/Texte mit Formeln

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Die zusätzlichen Formatierungen für Mathematische und Naturwissenschaftliche Bücher werden auf der Seite Editionsrichtlinien für Bücher mit Formeln beschrieben.

Dialog-Texte

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Dialog-Texte wie Faust - Der Tragödie erster Teil werden wie folgt transkribiert.

Der Sprecher wird hervorgehoben: '''Redner:'''. Das Ergebnis ist

Redner:

Regieanweisungen stehen in Klammern und sind kursiv.

Gestaltung von Autoren-, Themen- und Ortsseiten

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Siehe Hilfe:Empfehlungen für die Gestaltung von Autoren- und Themenseiten.

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