Wilhelm Bauer (Die Gartenlaube 1873/12)
[202] Wilhelm Bauer, der wegen seiner kühnen Unternehmungen und Erfindungen so Gefeierte, dessen Schiffhebung auf dem Bodensee und dessen Fahrten und Schießen unter Wasser etc. Thatsachen sind, die einer späteren Zeit Ausbeute und Lohn sichern, hat selbst vom Unglück Schlag um Schlag zu erfahren. Während seiner Schießproben auf dem Starnberger See starb sein hoffnungsvoller ältester Knabe Wilhelm; dann warf ihn, in Folge seiner Strapazen in Hitze und Frost, am Glühofen, wie in winterlicher Meerestiefe, die Gicht unheilbar auf’s Krankenlager. Und nun ist in diesen Tagen auch sein noch einziger jüngster Knabe gestorben. Fast zu gleicher Zeit verlor er unverschuldet den Rest seines Vermögens und damit die Hoffnung, seine letzte Erfindung wenigstens im Modell ausgeführt zu hinterlassen.
Die Zeit der Aufrufe für solche Unternehmen ist vorüber. Da aber Wilhelm Bauer einst seine Verehrer und Gönner nach Tausenden zählen konnte, so ist Vielen derselben ein Andenken an den hinsterbenden Mann von Werth, das in seiner Photographie mit Namenszeichen besteht. Es wäre wohl möglich, ihm die bittersten Sorgen aus dem letzten Wege zu rücken, wenn recht Viele sich direct diese Photographie bestellen und in ihren Briefen ihre Theilnahme für den Mann und seine Leistungen in entsprechender Weise bethätigen wollten. Sie adressiren: Herrn Submarine-Ingenieur Wilhelm Bauer, Theresienstraße Nr. 69 in München.