William Shakspeare's sämmtliche Gedichte/Sonett CXXXVII

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
<<< Sonett CXXXVII >>>
aus: William Shakspeare's sämmtliche Gedichte
Seite: 71
von: [[{{{AUTOR}}}]]
Zusammenfassung: {{{ZUSAMMENFASSUNG}}}
Anmerkung: {{{ANMERKUNG}}}
Bild
[[Bild:{{{BILD}}}|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
[[Index:{{{INDEX}}}|Wikisource-Indexseite]]
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe

[71]

Der thöricht blinde Gott, warum wohl trügt
Die Augen er, die seh’n und doch nicht recht?
Sie wissen, was Schönheit ist, wo sie liegt,
Doch schätzen Bestes sie, als wär es schlecht.

5
Wenn sich das Aug’, verzückt durch falsche Blicke,

Den Hafen sucht, dahin nun Alles strebt,
Was brauchst als Hamen du der Augen Tücke,
An dem mein Urthelsspruch befestigt schwebt?
Wie soll als Eigenthum mein Herz erkennen,

10
Was als der Menschheit Gut ihm ist bekannt?

Soll, was es sieht, mein Aug’ je anders nennen,
Und Wahrheit machen zu gemeinem Tand?
    Irrthum hält Aug’ und Herze mir gebunden,
    Sie können nie von schnöder Pest gesunden.