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William Shakspeare's sämmtliche Gedichte/Sonett LX

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
<<< Sonett LX >>>
aus: William Shakspeare's sämmtliche Gedichte
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Wie Wellen hin zum kies’gen Ufer rauschen,
So eilen unsre Tage rasch zum Ziel;
Im Wechsel müssen sie die Stellen tauschen,
Sie dringen vorwärts stets in bunt Gewühl.

5
Wenn die Geburt begrüßt des Lebens Licht,

Zur Reife kriecht sie dann, die, kaum gewährt,
Als hämisch Dunkel ihren Ruhm anficht.
Der Zeit Geschenk wird von der Zeit zerstört;
Vernichtet wird durch Zeit der Jugend Prangen,

10
Es muß die Schönheit ihren Furchen weichen,

Ihr ist, was liebend hielt Natur umfangen,
Mit scharfer Sens’ wird Alles sie erreichen;
    Doch nicht mein Vers, der deinen Preis gesungen,
    Soll – mag sie droh’n – der Zukunft sein verklungen.