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Zedler:Jlfeld oder Jlefeld, Ylfeld, Jlveld, Eilfeld

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Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Band: 14 (1739), Spalte: 532–534. (Scan)

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Jlfeld oder Jlefeld, Ylfeld, Jlveld, Eilfeld, ein Closter Praemonstratenser-Ordens, in der Grafschafft Hohenstein am Hartz nahe bey Jlburg, in einer lustigen Gegend gelegen. Es wurde an.1190. von Graf Eligero von Hohenstein nebst seiner Gemahlin Lurradis erbaut, und durch Henrich des Löwen Hülffe an.1190 zu Stande gebracht, Chronicon Ridagsbusense ap. Meibemium Script Rer. Germ. T. III. p. 458. auch von Kayser Heinrich den VI. bestätiget. Dieses Grafens Vater hatte an der Stelle einen Pfeiler mit einer brennenden Lampe gestifftet, welches in damahliqen Zeiten von dem Volcke häuffig besuchet, und wegen vieler Wunder so daselbst geschehen seyn sollen, beschencket wurde, welches dem Graf Eligero dem jüngern Gelegenheit zu des Closters Stifftung gegeben, welches mit Praemonstratensern besetzet, diese aber an. 1193. vm Ertz-Bischoff zu Maintz bestätiget wur­den. Sie erhielten auch an.1223. von Ertz-Bischoff Siegfrieden vermittelst einer Bulle die Freyheit, daß sie alle in der Nähe sterbende zu Jlfeld begraben möchten, dadurch das Closter einen starcken Zuwachs bekommen. Derqleichen auch geschehen ist durch die an. 1366. zu Franckfurt von Kayser Carl IV. und anno 1420 zu Prag von Kayser Sigismundo ertheilten Priuilegis. Sonderlich erhielt Jlfeld nach und nach das lus Patronarus, über die Kirchen zu Schilffe, Marckgrüssen, Berge, Berge, Engel, Uftrungen, Schwende, Jlfeld, Hafferungen, Holtz-Engel, Feld-Engel, Borcke, Belestdt, Hesterode, Sachswerffen, Bockenrode, Sunddausen, Gierbuchsrode, Hasselfelde und Hermanns-Acker. Die Aebte dieses Closters findet man vom Anfange nicht bis auf das Jahr 1223. da

1. Vramuldus, lebte, der soll nach Luca Grafen-Saal, p. 278 der erste gewesen seyn, es ist aber noch damahls Ilfeld eine Probstey gewesen.

2. Helimbertus oder Helbertus, lebte noch an. 1227.

3. Walrherus, an. 1231. von dem an alle Vorsteher Aebte genennet worden. Eckstormius Chron. Walckenr. p. 105. Leuckfeld Antiq. Walckenr. Th. I. c. 10. §. 10. p. 392.

4. Ioannes, an. 1279.

5. Eiliger, an. 1281.

6. Albertus, an. 1289.

7. Thidericus, aus dem Geschlechte von Wilrode, an. 1305.

8. Albertus, an 1315.

9. Bernardus, an. 1321.

10. Albertus, an. 1333.

11. Alexander, an. 1354.

12. Hermann, an. 1365.

13. Fridericus, ein Graf von Wernigerode, an. 1385.

14. Fridericus, aus dem Geschlecht von Rusteberg, an. 1409.

15. Herricus, Greyherr von dem Walde, an. 1423.

Hier ereignet sich ein Raum der Zeit von 70. Jahren, darinnen die Aebte wegen Mangel der Urkunden unbekannt. Nach diesen war

16. Bernhardus, an. 1488.

17. Ioannes, an. 1515.

18. Bernhardus, von Mußschesell, er wurde von denen Bauern an. 1525 aus dem Closter geschleppt und starb an. 1544.

19. Thomas Stange, dieses war der letzte und 23. Abt zu Ilfeld, Neander Epoistol. Nuncupat. in Cateehism. graec. p. 85, daraus abzunehmen daß währenden 70.jährigen Raums 4. Aebte gewesen seyn müssen. Dieser Thomas Stange war von Querfurt und an 1495. geboren, wurde an. 1544. Abt und starb an. 1559. nachdem er samt dem Closter die Evangelische Lehre angenommen halte. Nächst diesen war mit Vorbewust derer Grafen von Stollberg eine Schule in dem Closter aufgerichtet worden, darinnen man 130. umsonst unterrichtet, auch unterschie­dene in allen frey hielt. Diese wollten gedachte Grafen wieder aufheben, und das Closter mit einem Abte besetzen; allein sie wurden durch etliche deshalb eingelauffene Bitt-Schrifften und auf Gutbefinden derer Herzoge von Braunschweig, als Oberlehens-Her­ren, dahin vermocht, daß die Schule stehen blieb. Cyraus Epist. ad. Comit. Stolb. p. 286. Arnold Kirchen-Historie. Th. II. B. XVI. c. 6. §. 9. p. 58. Solchergestallt wurde der Schul-Rectores Neander zum Closter-Administrator ernennet, welche Stelle alle folgende Schul-Rectores versehen haben. Rnaurh Anmerck. zu Schneiders Beschr. des alten Sachsenl. p. 228. Als der vorige Abt noch lebte, verbunden sich Hohenstein und Schwartzburg mit einander, daß beyde nach dem Tode des Abts und aller Closter-Personen ein ieder dasjenige von den Closter-Gütern zu sich nehmen wollte, was in sein er Herrschafft geleqen, derohalben nahm ietzo der Graf von Sondershausen das Gut Kirch-Engel hinweg, gab es aber nach vielen Bitten endlich wieder zurück. Eben dieser Administrator legte auch das Vorwerck Birckemohr an. Im 30. jährigen Kriege muste Ilfeld von denen Kayserlichen viel ausstehen, indem 7. fache Contibutiones von denen Gütern erpresset wurden, da an­dere nur das Duplum entrichteten, dazu wurde es denen Praemonstratensern wieder übergeben, und zum Abt, einer Namens Nihusius, so vorher Rector der Schule gewesen, aber Catholisch wurde, gestetzet. Als nun die Schweden an. 1631 die Leipziger Schlacht erhielten, zogen die Praemonstratenser auch wieder weg, und die Administration ward wieder eingeführet, und ware der an. 1709. lebender Administrator Just Christoph Reiche, Braunschweig-Lüneburgischer Hofrath und geheimer Cammer-Secretarius. Der Chur-Fürst von Braunschweiq ist Herr darüber; doch haben die Grafen von Stollberg einige Frey-Stellen zu vergeben. Lenckfeld Antiquitat. Ilfeldenses, Quedlinburg 1709. 4. Zeiller Reichs-Georg. X. p. 1466. Von der Einrichtung der dasigen Schule hat Geo. Nic. Kriegk Nordhausen 1716. in 4. etwas herausgegeben.