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Zedler:Lust habe ich zu deinen Zeugnissen, die sind meine Rathsleute

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Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Lust habe ich an GOttes Gesetz nach dem inwendigen Menschen

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Lust hat der HErr nicht an der Stärcke des Rosses, noch Gefallen an iemandes Beinen

Band: 18 (1738), Spalte: 1251–1252. (Scan)

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Literatur
* {{Zedler Online|18|Lust habe ich zu deinen Zeugnissen, die sind meine Rathsleute|1251|1252}}
Weblinks
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Lust habe ich zu deinen Zeugnissen, die sind meine Rathsleute, Ps. 119, 24. David braucht hier das Wort schahaschuhim, wodurch die grösseste Hertzens-Freude und allersüsseste Lust, so sich einer über etwas machen kan, angedeutet wird. Er leget solches Wort der heiligen Schrifft noch vielmahl in diesem Psalm bey, als v. 77. 92. 143. 174. Wir finden es auch Jer. 31, 20. Es. 5, 7. Prov. 8, 30. 31. Ist demnach leicht zu ermessen, was er für eine hertzliche Seelen-Lust und unersättliche Liebe und süsse Lieblichkeit bey der Meditation der göttlichen Rechten und Zeugnisse empfunden haben müsse, indem er ihnen auch diesen Nahmen giebt, und gleichsam sagen will, er könne unmöglich aussprechen und beschreiben, wie inniglich er sich daran ergötze. Durch die Zeugnisse verstehen wir nicht eine gewisse Anzahl der göttlichen Gebote, wie einige Ausleger es also erklären, sondern alle und iede Gebote insgemein ja die gantze in Mose vorgetragene Lehre, welche GOttes Zeugnisse heisset, weil sie von GOtt und seinem heiligen, so wohl Gesetzes- als Evangeliums-Willen, ingleichen von seinen grossen Thaten und Wercken zeuget, welche uns ohne dieß Zeugniß und Offenbahrung sonst gantz unbekannt und verborgen wären. Und diese Zeugnisse sind seine Raths-Leute. Es bildet ihm David die heilige Schrifft ein als ein Rechts-Collegium, darinnen die allerbesten Iuris-Consulti, die Patriarchen, Moses und die Propheten sitzen, und auf alle casus dubios richtige [1552] Responsa ertheilen etc. Sie wird auch anderweit ein guter Rathgeber genennet, Sap. 8, 9. und das mit allem Recht: denn es giebt die heilige Schrifft guten Rath für unsere Seele, wie wir die zum ewigen, und für unsern Leib, wie wir den zu diesem Leben erhalten sollen. Die Seele zu erhalten rathet sie, daß wir GOtt vor allem erkennen, Joh. 17, 3. an ihn gläuben, Marc. 16, 16. Joh. 3, 16. ihn und den Nächsten lieben, Matth. 22, 37. 39. keine Gemeinschafft mit den unfruchtbaren Wercken der Finsterniß haben, Eph. 5, 11. unser Hertz an das Zeitliche nicht hängen, Col. 3, 2. wahre Busse thun, Es. 1, 16. und im Guten beständig verharren sollen, Matth. 24, 13. Den Leib zu erhalten rathet sie, daß wir im Wohlstande uns unsers Glücks nicht überheben, Syr. 11, 26. in allem fürsichtig wandeln, Matth. 10, 16. alles mit GOtt anfangen, Col. 3, 17. in seiner Furcht leben, Ps. 128, 1. und ihm alles befehlen, Ps. 37, 34. auch dabey das Creutz geduldig auf uns nehmen, und JEsu willig nachtragen sollen, Luc. 9, 23. Dieteric. in lib. Sap. P. I. p. 888. seq. Carpzovs Leich-Spr. Tom. IV. p. 693. seq.