Zedler:Necker, Neckar, Neccar
Necker, Neckar, Neccar, Lat. Nicer, Nicerus, und Neccarus, ingleichen Neccharus, ein Fluß in Deutschland, welcher in Schwaben an dem Schwartzwalde, ohngefehr 7 oder 8 Meilen von der Donau bey dem Dorfe Schwenningen entspringt. Von dar geht er nach Rothweil, in das Hertzogthum Würtenberg hinein, da er Tübingen und Eßlingen bewässert, sodann nach Canstadt, allwo ihn der Hertzog Eberhard Ludewig biß auf Berg, welches ein gegen Stuttgard über gelegenes Dorf ist, mit großen Kosten schiffreich machen lassen, da vorhin dieser Fluß nicht weiter, als biß Heilbronn beschiffet werden können, welches seine Vorfahren auf Kayserliche Vergünstigung schon ehedessen in Willens gehabt. Nachdem er endlich die Reims, Muer, Etz, Zaber, Kocher, Faxt und andere Flüsse in sich genommen, läuft er bey Heidelberg und Ladenburg vorbey, und verlieret sich bey Manheim in dem Rhein. Er führet ein hartes Wasser, und wird daher bey der grösten Kälte nicht leicht zufrieren. Fische giebt er wenig, daher auch die Universität Tübingen noch vor der Religions-Aenderung die Dispensation der Fasten-Speise erhalten. Die in den Landen um diesen Fluß wachsende gute Weine sind unter dem Namen der Necker-Weine berühmt. Vopiscus, Eumenius, Ammianus Marcellinus und verschiedene alte Scribenten mehr gedencken dieses Flusses. Cluvertius. Bertius. Baudrand. Zeiler. Topogr. Sueviae & Palatinatus Rheni.