Zedler:Wein, (Attich-)
Wein, (Attich-) nach der Vorschrifft, welche der Wohlerfahrne und Curiöse Kellermeister, im II Theile seines Kunstbuchs, p. 402. davon giebet: Man nimmt der zeitigen Attichbeeren, so viel man selbst will, oder nachdem man des Weins viel machen will, kochet sie in Moste so lange, bis der dritte Theil des Weins einsiede, hebet den Schaum fleißig ab, stellet es hernach die gantze Nacht an die Lufft; des Morgens früh seiget man den selben durch ein Seigtuch, nimmt hernach einen Theil von solcher Brühe, und schüttet sie in weissen Most, bis er eine schöne angenehme Farbe und Geschmack bekömmt, nachmahls thut man ihn in ein Weinfäßlein, und wenn er vergohren hat, läutert man solchen mit Eyerklar und Saltze. Solcher Wein laxiret den Leib, und treibet das Wasser gewaltig von den Wassersüchtigen durch den Stuhlgang. Desgleichen vertreibet solcher Wein den kalten Husten, reiniget die Brust, und befördert das Auswerffen, zertheilet auch alle zähe Feuchtigkeiten im Leibe.