Zedler:Wein, (Hirschzungen-) anzustellen
Wein, (Hirschzungen-) anzustellen, beschreibet der Wohlerfahrne und Curiöse Kellermeister, im II Theile seines Kunstbuchs, p. 445. also: Man nimmt, spricht er, die Blätter von der Hirschzungen, leget selbige in Most oder Wein, so ziehet er die Krafft heraus an sich, ob aber solcher Wein etwas unschmackhafftig ist, so hat er doch viel grosse Tugenden und Wirckungen, denn er vertreibet Schlangengifft, imgleichen die Strangurie, oder kalte Pisse, (quae est ex urinae acrimonia aut exulceratione Vesiae) benimmet die Gelbsucht und alle Verstopfung der Leber und Miltz, und das lange viertägige Fieber, zertreibet das geronnene, verstockte Geblüt bey dem Hertzen, das vom Fallen, Stossen und andern Ursachen mehr herkömmt, wenn man ihn fein warm trincket, so ist er auch gut für die Colick, auch denen, die den Stein haben, trefflich gesund.