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Zedler:Wein, (Hohlbeer-) zu bereiten

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Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Wein, (Hollunder-) zu bereiten

Band: 54 (1747), Spalte: 558. (Scan)

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Literatur
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Wein, (Hohlbeer-) zu bereiten, lehret der Wohlerfahrne und Curiöse Kellermeister, im II Theile seines Kunstbuchs, p. 500. folgender massen: Man nimmt der schönsten wohlzeitigsten, rein auserlesener Hohl- oder Hinbeeren, eine gute Qvantität, und presset davon den Safft auf das reineste aus, dann nimmt man zu einem jeden Pfunde dieses Safftes, ungefähr zehn Maas guten Weins, hänget dann, in einem Säcklein von Beuteltuche, rothen Candelzucker und Gewürtz hinein, in wenig Tagen wird er dann sehr lieblich zu trincken. Andre thun in das Fäßlein Häselne Spähne, und auf solche die reinsten wohlzeitigen Hinbeeren, und machen vor dem Faßboden, daraus man zapffet, einen härnen Siebboden, nehmen alsdenn ein reines Säcklein, thun rothen Candelzucker, so viel als man den Wein süß haben will, nebst gutem Zimmet, Nägelein, Cardamomen, Pariskörnern, Muscatenblüthe und Anis nach Belieben, mit 2 oder 3 gläsernen Kügelein darein, und lassen es 3 Tage ruhen, so erlanget man denn einen sehr wohlschmeckenden Hin- oder Hohlbeerwein. Dieser Wein ist denn nebst dem Kirsch- oder Weixelweine, ein sehr köstlicher Sommertranck in grosser Hitze, dienet der Leber sehr wohl, kühlet solche vortrefflich, stärcket den Magen und das Hertz, und ist allen innerlichen Gliedern gesund. Diesen Wein kan man etliche Wochen in reinen frischen, kühlen Gläsern aufbehalten.