Zedler:Wein, (Kräuter-) welcher sehr herrlich, bewährt, gesund, und besonders wieder den Stein von grossen Tugenden seyn soll
Wein, (Kräuter-) welcher sehr herrlich, bewährt, gesund, und besonders wieder den Stein von grossen Tugenden seyn soll, wie ihn der Wohlerfahrne und Curiöse Kellermeister, im II Theile seines Kunstbuchs, p. 529 also zu verfertigen lehret: Man nimmt der schönsten, wohl zeitigsten, auserlesenen und zerknirschen len Wacholderbeeren, sechs guter Hände voll, frischer dünn ausgeschnittener Citronen- und Pomerantzenschalen jedes 12 Loth, der besten Veilgenwurtz, 6 Loth, Alantwurtz anderthalb Loth, Engelsüßwurtzel 6 Loth, Angelicke 4 Loth, Rhebarbar 6 Loth, Zittwer 3 Loth, Galgant 2 Loth, Benedicten- und Pimpenellwurtzel, jedes 8 Loth, Fenchelwurtzel, Süßholtz und Sassafrasholtz, jedes 6 Loth, Salbey zwey guter Hände voll, Majoran eine Hand voll, Roßmarin 4 Hände voll, Steinbrech und Jüdenkirschen, jedes zwo Hände voll, Mutterkraut eine Hand voll, Cardobenedictenkraut 4 Hände voll, pontischen Wermuth eine Hand voll, Calmus 8 Loth, Gundelrebenblätter 12 Hände voll, man kan dieser nicht zu viel nehmen, je mehr, je besser. Alle diese Kräuter und Wurtzeln werden klein zerschnitten, und dann zusammen bloß in ein Fäßlein gethan. Man muß aber ein Strohhütlein, vor den Hahn machen, damit nichts vorschüssen kan. Man kan das Fäßlein wohl 2 oder mahl füllen, dieweil es im Anfange gar zu starck und widerlich zu trincken seyn wird. Darum so bald etwas davon getruncken worden, soll man es so lange wieder anfüllen, bis der starcke Geschmack vergangen. Wenn man aber so lange davon getruncken hätte, daß der Geschmack etwas vergangen, könnte man nur wieder frische Kräuter, als Cardobenedicten, Wermuth, Wacholderbeeren u. d. g. wieder darzu hinein thun.