Zedler:Welt-Kinder
Welt-Kinder, werden diejenigen genennet, welche die Begierde der Glückseeligkeit dieses Lebens vor den ersten und schlechterdings höchsten Zweck ihrer Seeligkeit halten, und der Begierde der Seeligkeit vorziehen; daljero sich über das Zeitliche gute unmäßig erfreuen, als ob es der schlechterdings letzte Zweck wäre, und hingegen über das zeitliche Uebel allzusehr betrüben, als ob es schlechterdings das höchste Uebel wäre; Mit einem Worte, ein Welt-Kind ist, das sein gantzes Hertz an das Zeitliche hänget, und der Unbeständigkeit und Unvollkommenheit des Zeitlichen vergisset, durch welche doch solche Freude so wohl, als solche Traurigkeit, ihrer Eitelkeit von Zeit zu Zeit durch die Erfahrung überführet wird. Müllers Philosoph. II Th. p. 645 und 749. Besiehe auch den Artickel: Welt (Kinder dieser); und Welt-Lust.