Zum 17. Februar 1822

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Autor: Gustav Schwab
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Titel: Zum 17. Februar 1822
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aus: Gedichte. 1. Band, S. 99–100
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Erscheinungsdatum: 1828
Verlag: Cotta
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Erscheinungsort: Stuttgart und Tübingen
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Quelle: Google und Scans auf Commons
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Zum 17. Februar 1822.

Seine Hoffnung und sein Sehnen
Ist’s, was an der Liebsten Fest
Unter Seufzern, unter Thränen,
Jünglings Leier tönen läßt.

5
Wer in seines Weibes Arme,

Zwischen Kinderwiegen, ruht,
Wie kann der von Liebesharme
Singen und von Sehnsuchtsgluth?

Aber – Miteinander lieben,

10
Lohnt es keinen Leierklang?

Weil die Blüthe Frucht getrieben,
Tönt vom Baum kein Vogelsang?
Anders mag das Lied erschallen,
Aber jubeln wird es doch.

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Frühling würde nicht gefallen,

Folgte nicht ein Sommer noch.

Miteinander zu erstreben,
Miteinander zu verstreun,
Und zu nehmen, und zu geben,

20
Und nach Leide sich zu freun;

Miteinander zu verlachen
Stolz und Geiz der armen Zeit,
Eins das Andre zu bewachen
In dem Strom der Eitelkeit; –

[100]
25
Miteinander zu entbrennen,

Wo’s die höchsten Güter gilt,
Eins des Andern Herz zu kennen,
Das von Freiheitsliebe schwillt,
Aus der tücht’gen Kinder Augen

30
Jugendlust und Hoffnungsmuth,

Und für’s Alter Trost zu saugen,
Und zu flehn zum höchsten Gut; –

Miteinander so zu pflegen
Jeden irdischen Gewinn,

35
Daß sich kehrt beim Erdensegen

Zu dem ew’gen Heil der Sinn; –
Wenn am freudenreichen Morgen
Solch Gefühl ist Liedes werth:
Nun, so bleib’ es nicht verborgen,

40
Ström’ es aus am eig’nen Heerd!