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Zum Jahreswechsel (Johannes Proelß)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Johannes Proelß
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Titel: Zum Jahreswechsel
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 52, S. 893
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1895
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[893]

 Zum Jahreswechsel.
 1895–1896.

Wenn sonst ein Jahr beschlossen
Den flücht’gen Erdenlauf,
Enteilt es stumm, verdrossen,
Und niemand hält es auf.

5
Man träumt von künft’gem Lenze,

Ist erst der Herbst dahin;
Die Hoffnung windet Kränze
Der neuen Königin.

Doch heute vor dem Scheiden

10
Grüßt traut uns seine Hand,

Läßt es noch einmal weiden
Den Blick am deutschen Land,
Von wo ihm Grüße schallen
Voll Preis und Dank – fürwahr,

15
Was bot es nicht uns allen,

Dies stolze Jubeljahr!

Du Jubeljahr der Siege,
Die unser Volk erstritt,
Als es, gezwungen zum Kriege,

20
Durch Schlachtendonner schritt –

Du schürtest neu das Feuer,
Das Jene heiß durchloht,
Die uns das Reich so teuer
Erkauft mit ihrem Tod!

25
Dem Reich nur galt das Ringen,

Dem Frieden Kampf und Streit,
Das krönte das Vollbringen
Mit Siegesherrlichkeit!
Drum ließest Du entfalten

30
An Gräbern Festesglanz,

Trugst auf dem florumwallten
Gelock der Freude Kranz.

Den Kranz, den mit frohlocken,
Eh’ Du von hinnen weichst,

35
Beim hellen Klang der Glocken

Dem neuen Jahr Du reichst –
Dem jungen zukunftsreichen,
Das, grüßend froh die Welt,
In seiner Hand als Zeichen

40
Segnend den Oelzweig hält.


Ein freudig Gottwillkommen
Bringt unser Herz ihm dar,
O, mög’ sein Gruß uns frommen –
Heil, Friedensjubeljahr!

45
Es lädt sein ros’ger Schimmer

Zum Friedensfeste ein –
O, möcht’ es uns auch immer
Ein Jahr des Friedens sein!
 Johannes Proelß.


Zum Jahreswechsel. 1895–1896.