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Topographia Alsatiae: Stauffen

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Topographia Germaniae
Stauffen (heute: Staufen im Breisgau)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1643/44, S. 50–51.
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Staufen im Breisgau in der Wikipedia
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Stauffen /

Ein Oesterreichisch Städtlein / und Schloß / im Brißgäu gelegen / zwischen Neuenburg / und Freyburg / nahend dem obbeschriebenen Kloster S. Ruprecht. Hat / vor Jahren aigene Graffen gehabt / auß denen Graff Antonius ümbs Jahr 1564. gelebt hat: wie Crusius, in seiner Schwäbischen Chronick berichtet / auch sagt / daß Hertzog Albrecht von Oesterreich Anno 1346. im Brißgäu / das Städtlein Mynster / und das Schoß Scharpfenstein / dem Johann von Stouffen abkaufft habe. So viel ich auß D. P. Grabielis Bucelini Aquila Imperii Benedictina erlehrnet / so ist gemeldtes Städtlein Münster / dessen etwan / und auch von mir selbsten in der Topographia Alsatiae, bey Münster in S. Gregorienthal / gedacht worden / schon längsten durch feindlichen Gewalt darauff gegangen / und nicht mehr vorhanden: sondern / auß dessen Aschen / dies Städtlein Stauffen entstanden. Dann / also schreibet Er pagin. 399. Monasteriensem prope D. Trudperti civitatem pridem quidem vis hostilis evertit, etc. è cujus cineribus Stauffense oppidum, in Dioecesi Constantiensi excrevit, quod et ipsum hodiè à Suecis aetate nostra exustum periit. Was das von Ihm erwehnte Kloster S. Trudperti, oder Trudberti, anbelangt / so [51] schreibet Gasparus Sciopius, in Stemmate Comitum Vindonissae etc. daß Otbertus Graff von Windisch / und Atenburg / der Anno 667. gestorben / solches erbauet / und Rambertus, der Anno 771. verschieden / dasselbe wieder auffgericht; Guotramus aber / das obgemeldte Schloß Scharffstein / oder Scharpffenstein / in dem Trutbertinischen Thal / gesetzt / und Anno 824. sein Leben geendet; und dann Luitfridus II. (dessen Brieff / in welchem Er die besagte Otbertum, und Rambertum, seine Voreltern nennet / vorhanden) Anno 900. diesem Kloster viel geschenckt; und endlich Humfridus, das Städtlein (nämblich obgedachtes Münster) nahend solchem Kloster erbauet habe / und Anno 918. gestorben seye: welche alle der Graffen von Habspurg Geschlechts gewesen. Wann aber bey den Neuisten Landschreibern / und auch in den Land-Tafeln / sich gemeldtes Kloster S. Trutberti nicht mehr findet / so muthmasse ich / auß allen Umbständen / daß eben das oben im R. beschriebene S. Ruprechts Kloster / wie es heutiges Tages genennet wird / und nicht ferrn vom Städtlein Stauffen / daß von den Schweden / wie Bucelinus oben sagt / nunmehr auch verbrandt / gelegen ist / dasselbe seyn werde / und daß Munsterus (welcher / daß / das auch obernandte Schloß Scharpfenstein bey S. Ruprecht ligt / schreibet /) den Otpertum; Rampertum, und Leutfridum zusammen genommen / als wann sie zu einer Zeit gelebt hätten. So ferrn ich mich aber hierin irre / wil ich mich gern weisen lassen.