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Topographia Circuli Burgundici: Herrntal

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Topographia Germaniae
Herrntal (heute: Herentals)
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Hertogenrode
aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1654, S. 55.
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[55] Herrntal / Herentalia, ein heutigs Tags sehr veste Brabantische Statt / so 4. kleine Meilen von Lier / und am Wasser Nitha (oder Netha) gelegen; von dannen der durch Niederland sehr berühmte Medicus, Petrus ab Herentalia bürtig gewesen; wie Guicciardinus schreibet. Joh. Bapt. Gramaye nennts Herentaldum, und sagt / seye die fürnehmste Statt in der Landschafft Ryen / Antorffischen Bezircks / allda / vor Alters / zu Ehren der H. Waltrud / ein Kirche erbauet worden / und komme es daher / daß / in den alten Schrifften / die Statt nicht anders / als mit dem Nahmen deß Schloß / und Waldes / der H. Waldetrud bekant worden. Die Burger allhie haben bestritten / daß diese Statt allezeit ein particul von Lothringen gewesen / und nicht zu Brabant gehört habe / sie auch Hertzog Heinrich zu Lothringen Anno 1209. mit Mauren und Gräben umbgeben / und Lothringen auff ewig einverleibt habe. Es seyen gleichwol die Mauren etwas später erbauet / und zun Zeiten Hertzogs Joannis I. vollendet / erweitert / und die Statt erst nach dem 1400. Jahr mit schönen Thoren versehen worden; also / daß man lese / daß sie Anno 1542. tausend Ruhten im Umbkreiß / 5. steinerne / und noch mehrere höltzerne Brucken über den Fluß Netham / (so die Statt theile / und derselben offtmals grossen Schaden zugefügt /) und 27. Gassen; und über das viel ansehenliche Kirchen / Clöster / und andere Gebäu / auch vier Vorstätte gehabt habe; welche offtmals durch Feuer verderbt worden; und hab sonderlich die Statt Anno 1580. von den Feinden sehr viel außgestanden / die sie enger eingezogen / und erst nach dem 1584. Jahr endlich verlassen; hergegen die Statt folgends stetigs Spanische Soldaten / zu Bewahrung der Brabantischen Grentzen / halten müssen; daher sie sich nicht mehr erholen können.