Topographia Bohemiae, Moraviae et Silesiae: Falkenau
Ein Städtlein / und dabey ein ansehnliches Schloß / beyde an der Eger / darüber allda eine steinerne Brücken mit 3. Pfeilern geschlagen ist / und auff einem fast fruchtbaren und Getraidreichen Boden gelegen. Es fallen beym Städtlein in die Eger der Bach Lobsa / und das Flüßlein Zuota. Ligt 3. Meyl von Eger / und 3. von Schlakenwerd. Hat im Jahr 1542. Herrn Wolffgang Schlicken gehöret / wie Bruschius berichtet. Ist auch noch Anno 1619. als Churfürst Friederich Pfaltzgraff / seinen Weg von Eger / hieher auff Falckenau / ferners auff Geißbüttel / so Felsich war / Santen / Laun / Schlan und Prag / zu seiner Wohnung genommen / Schlickisch gewesen. Ob aber bey nächstem Böhmischen Krieg / da viel Güter eingezogen worden / dieses Falckenau / und andere Herrschafften hierumb / Schlickisch verblieben / und noch seyn mögen / davon haben wir keinen eygentlichen Bericht. Anno 1621. hat sich Falckenau Chur-Sachsen mit Beding ergeben. Anno 1632. ist dieses schöne Städtlein / kurtz vor dem 11. Junij / wie in dem 2. Theil deß Theatri Europaei, fol. 571. der andern Edition, stehet / sampt Kirchen / Schulen / und dem Rath-Hauß / gantz abgebronnen / als der Sächsisch Obrist Vitzthumb solches eingenommen / und es durch einen Schuß angezündet worden / auch / wegen deß starcken Schiessens der Käiserlichen auß dem Schloß / niemand da löschen konte. Eine Relation hat / daß noch im Jahr 1631. dieser Ort / im Christmonat / wieder von den Chur-Sächsischen einbekommen worden / und das folgende 32. Jahr darauff / biß auffs Schloß / gantz und gar verbronnen seye. Und daß im gedachten 31. Jahr die Sächsischen Falckenau / sampt Elnbogen / und Schlackenwerd erobert / sagt auch Remnitzius. Anno 1647. bekamen erstlich die Schwedischen / hernach die Käiserlichen / den 26. Heumonats / Falckenau in ihren Gewalt / und giengen diese / von dannen / nach Culmb und Eger. Anno 48. haben die Schwedischen auß Eger / Falckenau einbekommen / und das Schloß / so sich ihnen auff Discretion den 21. Junij ergeben / außgebrandt. Was sonsten die Herren Grafen Schlicken anbelangt / so saget obgedachter Theobaldus, im 2. Theil vom Hussiten Krieg / am 3. Capitel / von ihnen also: Es ist einmal gewiß / daß Schlicken von Lason / in dem Egerländlein / gegen Falckenau / gewohnet haben / auch Ritterliches und nicht gemeines / wie man meynet / Standts gewesen seyn; weilen Heinrich Schlick von Lason / Graf Caspars Vatter / nobilis & famosus de militari genere, ein adelicher / und berümbter Ritter / titulirt worden; deme illustris Marchio Rolandus, wie in alten Schrifften zu finden / Marggraf von Tarviß / Graf von Alticoll / und S. Salvatoris, sein einige Tochter Constantiam, die er mit seinem Gemahl Beatrice, Gräfin von Kamin / gezeuget / zur Ehe gegeben / mit der er / so viel ex Antiquis bewust / 3. Söhne gezeuget / als gedachten Casparum, Matthaeum, und Nicolaum. Casparus, so von Käiser Sigismundo zu Gräflichen Ehren erhaben / ist ohne Erben gestorben. Deß dritten Sohns / Namens Nicolai, Stamm / ist auch bald untergangen. Aber der mittlere Sohn Matthaeus, hat das Geschlecht propagirt, und so viel sagt gemelter Scribent / der auch dieses Grafen Matthaei Stamm-Register / am 25. Blat / setzet. Siehe aber auch / was Goldastus, in seinem 3. Buch vom Königreich Böheim / im letzten Capitel / am 411. und 416. Blat hievon schreibet / und saget / daß die gedachte freye Herrschafft Lason in der Tarviser March gelegen seye.