Topographia Bohemiae, Moraviae et Silesiae: Slan
Diese Königs-Stadt / so der besten eine in Böheim / ligt fast auff halbem Weg oder Strassen / zwischen Laun und Prag; davon der Slansky Krag / oder Schlaner Cräiß; die Stadt aber von dem Saltz den Namen bekommen hat. Dann sich da das Saltzwesen anfangs unter Nezamislio, deß Premislai Sohn / erzeiget hat; daher / weiln sonst kein Saltz in Böheim (wie dann solches noch der Zeit anders woher dahin gebracht werden muß /) ein grosser Zulauff allda / und eine Stadt entstanden; welches die Satzer verdrossen / von den auch die Schlaner überfallen / geschlagen / das Saltzwesen verderbet / und der Brunnen zugestopfft worden ist; wie Dubravius in seinen Böhmischen Historien / und / auß ihme / die Autores deß sechsten Theils deß G. Braunen Städtbuchs / schreiben. Theobaldus, in der Histori deß Hussiten Kriegs / meldet im I. Theil am 61. Capitel / daß Anno 1427. die Geistlichen zu Prag in der Religion nicht einig gewesen; daher auff ein neues Zwispalt zwischen den Pragern und Thaboriten entstanden / und weiln Slan es mit Prag gehalten / so belägerten solche Stadt die Thaboriten / überwältigten dieselbe den 27. April / schlugen ohne Unterscheid alles todt / Richter / Raths-Herren / und etliche vom Adel / verbranten sie in der Fleischbanck. Boregk berichtet / daß Herr Wilhelm von Hasenburg für den Käiser Sigismund Schlan und Laun / erobert habe. Es hat allhie ein feines Rathhauß und ein Schloß; und weiset man noch heut zu Tag unter dem Slanerberg den obangedeuten Saltzbrunnen / deßwegen die Stadt den Namen Slaney Wrch / das ist / Saltzberg / bekommen. Hat noch ein gesaltzen Wasser / das doch / wegen deß wilden Wassers / so sich darzu geschlagen / wohl zu trincken ist. Es hat in Böheim sonst noch einen Saltzbrunnen unter dem Schloß Königswart / bey dem Dorff Auschawitz / so aber auch vom wilden Wasser verderbet ist.
[T22]