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Topographia Circuli Burgundici: Dockum

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Topographia Germaniae
Dockum (heute: Dokkum)
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aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1654, S. 100–101.
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[100] Dockum / Doccum, Doccetum, Diese Frießländische Stadt ligt 3. grosse Meilen von Gröningen / 4. vom Franecker / und 8. von Embden; ist nicht sonders groß / aber schön / und wird ihrer am ersten in der Histori deß H. Bonifacii gedacht / welcher allhie gelehrt / und umbs Jahr Christi 755. von den Heydnischen Friesen umbgebracht worden ist. Ihme hat im Ampt zu lehren gefolget VVillehadus, der erste Bischoff zu Bremen / und diesem Ludgerus, der erste Bischoff zu Münster / welcher nahend dieser Stadt / von Adelichen Eltern / im Dorff Wiruman / gebohren worden. An dem Ort / wo S. Bonifacius erschlagen / hat man ein Closter gebauet / so das ältest in diesem West-Frießland gewest seyn solle / durch welches das Dorff Doccum auffkommen / und hernach zu einer Stadt worden; davon aber nur noch der Thurn übrig ist. Es hat die Stadt Doccum einen grossen Wall / und sechs starcke Bollwerck / auch einen breiten tieffen Graben. Der Fluß Ea / so breit und tieff / und den theils Scribenten den Seelbach nennen / laufft dardurch. Die Stadt wird sauber gehalten. Hat ein sehr schön Rathhauß an dem Wasser / darüber ein grosse steinerne [101] Brück gehet: einen langlichten und grossen Platz: sonsten aber nur eine Pfarrkirchen / und zween Prediger. Allhie ist das Collegium der Admiralität über gantz Frießland: dergleichen sonsten drey in Holland / als zu Ambsterdam / Horn / und Roterdam / und eines in Seeland zu Middelburg zu finden. Anno 1581. oder 82. haben diesen Ort die Friesische Stände wider die Spanier bevestiget. Der berühmte Medicus, und Mathematicus, Gemma Frisius, so Anno 1555. zu Löven gestorben / und der Cornelius Kempius, der drey Bücher von Frießland geschrieben / seyn in dieser Stadt gebohren worden. Sihe das 4. Städtbuch deß Georg Braunen / deß Adriani Romani parvum Theatrum Urbium, Gotfr. Hegenitii Itinerarium Frisio-Holland. p. 34. seqq. C. Ens in delic. apodem. per German. p. 203. sonderlich aber Ubbonem Emmium de Republica Frisiorum, fol. 60. seqq. et lib. I. rer. Frisicar. fol. 15.