Topographia Colonia et al.: Mayen
[34] Mayen / Meyen / oder Meyn / in der Eyffel / am Fluß Nette / nahend Monreal, davon in besagter Trierischen Chronick stehet / daß der Ertzbischoff Henricus von Finstingen / zu Trier / das Schloß Meyen / Anno 1280. gebawet: Hernach Ertzbischoff Baldinus Meyen mit Mäuren vmbgeben / regulierte Chorherrn von Laenche dahin gebracht / die Kirch daselbst ihnen incorporiert / vnd denselben ein Kloster erbawet habe. Nicolaus Serarius de rebus Moguntiacis lib. 1. cap. 4. pag. 13. schreibet / es habe das Stättlein Meyn / nicht weit von der Mosel gelegen / vor Zeiten Magniacum, vnd das Meynfeld / oder die Gegend herumb / Magniacensis ager, geheissen. Nicht weit von diesem Stattlein / vnd drey Meilen von Andernach / ist ein Saurbronn / von den herumb Gesessenen der Sultzbronn genant / wie Andernacus de balneis pag.148. meldet. Marquardus Freherus schreibet / part. 2. Origm. Palatin. cap. 9. von der Landschafft hierumb / vnter anderm / daß Ripuaria (von den Ripuariis, Ripariolis, oder den Ubiis, so zwischen dem Rhein / der Maas / vnnd der Mosel gesessen seyn / zu der Francken Zeiten also genannt) ein völlkommenes Hertzogthumb gewesen; wie dann gelesen werde / daß Gotzelo, der Ripuarier Hertzog / vnter den Teutschen grossen vnnd fürnembsten Herrn / so der Wahl Keysers Conradi Salici beygewohnt haben / einer gewesen. Daher folgen müsse / daß solches Hertzzogthumb / nach Fränckischem Gebrauch / auch seine gewisse Graffschafften gehabt habe. Vnter welchen dann / nach Pallentz / am ersten sich herfür thue / die Graffschafft in Meinevelde / oder Pago Megenensi, so Regino Priuniensis von obgedachter dessen fürnembster Statt Magniaco, oder Meyen / Magniacensem, wie auch oben gemeldet. Vnd weiln solche Gegend ins gemein das Meyenland genannt worden / so habe darauß Fortunatus Pictaviensis Mediolanum gemacht / wie sein Commentator vermeyne. Es seye auch daselbst eine alte Herrschafft / de Lacu, oder zum Loich / genannt / gewesen / dessen Tituls ein alter Pfaltzgraff bey Rhein / [35] Namens Henricus, sich gebraucht / welcher / weil er keine Söhn / freywillig / vnnd mit Belieben seines Eheweibs Adelheid / selbigen seinen sehr schönen vnd lustigen Sitz in ein Kloster / vmbs Jahr Christi 1092. verwandelt habe. Vnd beschreibet er Freherus, den grossen vnnd wunderlichen See allhie / davon das Kloster in der Höhe gelegen / den Namen hat / weitläufftig / so wol zulesen: Daselbst er auch von gedachtem Kloster / handelt / vnd eine Histori von eines alten Pfaltzgraffen / Namens Sifrids / so Anno 754. gestorben seyn / vnnd auff dem jetzt zerstörten Schloß Hohen-Simmern / nicht weit von diesem Kloster / vnnd dem Stättlein Meyen / gewohnt haben solle / Gemahlin Genofeva, einer gebornen Hertzogin von Braband / erzehlet; welche er / der Pfaltzgraff / auff Raht / vnnd Angeben eines Ritters / so Golo geheissen / hat verbrennen lassen wollen: die aber / mit ihrem Söhnlein / in einen grossen Wald gethan / vnd nach etlichen Monaten / ohne einige Menschliche Hülff / frisch vnnd gesund gefunden / vnd von GOtt / zur Anzeig ihrer Vnschuld / erhalten worden seye. Ferners gedenckt Freherus auch der alten dieses Lands Ripuariae, so heutiges Tags Eyflia genannt wird / Innwohner / so Talliates genannt worden seyn: Vnd sagt / daß auch andere Graffschafften in demselben seyen / als Manderscheid / Reifferscheid / Virneburg / vnnd Neuenar. Matth. Quade in Teutscher Nation Herrlichkeit / schreibet von solchem Lande Ripuaria am 469. Blat / also: Zwischen dem Rhein / der Mosel / dem Cöllnisch- vnd Gülchischen Lande / liegt die Eyffel / so ein rauhes / vnebenes / bergichtes Land ist / vnnd an den Hunßrück / (so zwischen dem Rhein / der Mosel / vnd der Nau / ligt) vnd an das Lützenburger Land stösset. Ist mehrertheils Lützenburgisch / das vbrig (guten Theils) Trierisch. Es wohnen darinnen die Graffen von Arburg / Virnenberg / Manscheid / die Freyherrn von Ryfferscheid / die Herrn von Rülingen / die Herrn von Rhineck. Die Graffschafft Vianden hat der Graff von Nassaw-Dillenberg / darinn ligt die Statt S. Vett / vnnd die Statt Bastenach / die doch Lützenburgisch ist. Das kleine Wasser Eyffel fällt zwischen Bonn / vnd Andernach / in den Rhein. Zu Bertrick ist ein warm Bad. In den Herrschafften zur Sleiden (von dannen Johannes Sleidanus, vnd Johannes Sturmius, bürtig gewesen: Item / zur Kronenburg / Kiel / vnd im Hellenthal / hat es viel Eisengruben / da auch viel eiserne Oefen gegossen werden / die man hin vnnd wider durch Teutschland verführet. Es seyn auch zween berühmbte See in dieser Insul / einer bey dem Schloß Vlmen / vnnd der ander bey dem Kloster zum Loch (Laich / Loich) genant. Vnd am 470. Blat / sagt jetzigedachter Quade: Etliche Graffen müssen ihr Lehen zu Lützenburg empfangen / als Manderscheid / Arenburg / Salin / Ryfferscheid / Rhyneck / Krichingen / vnd Isenburg / sampt andern Herrn / vnnd von Adel / in grosser Menge. Dabey vber zumercken / daß darumb dieselbe Graffen vnnd Herrn / etc. ihre Güter nicht eben alle in der Eyffel haben. So ist auch Münster in der Eyffel Gülchisch: Vnd scheinet / daß Quade sein erwehnte Beschreibung, auß Münstero genommen habe. Daselbst stehet in der newen Edition lib. 5. cap. 165. Daß der Eyffler Handthtorung fast mit Rindvieh / Honig / vnd Wachs / seye. In dem gedachten See zu Vlmen / sey ein Fisch / auff dreyssig Schuh / vnnd ein anderer / auff zwölff Schuh lang / so Hecht Gestalt haben; welche / wann sie sich sehen lassen / so sterbe gewiß ein Ganerb deß Hauses Vlmen / es sey Mann oder Fraw.