Topographia Westphaliae: Lingen
[86] Lingen / zwischen Rhene / vnnd Meppen / so beyde Münsterisch / von jedem Ort vier Meilen / vnd vngefährlich ein Viertheil Meil von dem Fluß Ems / in Westphalen / gelegen; so etwan die Residentz / vnnd Hoffhaltung / der Westphälischen Graffen von Tecklenburg gewesen / Stättlein vnnd Schloß / vnnd jetzt ein ansehenliche Vestung / darzu eine Herrschafft gehörig ist. Ist von Tecklenburg / als ein Geldrisch Lehen / an Keyser Carlen den Fünfften kommen. Solle der Zeit Staadisch / oder Niderländisch sehn / als an welche Herren Staaden solche Vestung / vnnd Herrlichkeit / durch einen Tausch / von Spanien / kommen seyn solle. Vnd weilen / in Beschreibung deß Niderlands hievon wider zu reden seyn wird; so kan man / ohne Maßgebung / vnter dessen / von diesem Ort die Continuation deß Teutschen Rehßbuchs Zeilleri, cap. 21. p. 267. seq. Item / den Nassawischen Lorbeerkrantz / am 232. Blat / lesen. Vnd darzu thun / was Chytraeus lib. 7. Saxon. pag. 200. wie solcher Ort Anno 1519. vom Bischoff Erichen zu Münster eingenommen / geplündert / vnnd mehrers bevestiget worden; der Graff Niclas von Tecklenburg / sich vnter Hertzog Carls in Geldern Schutz begeben / auff dessen Betrohung / die Münsterischen dem Graffen solch Gebieth wider geben; welchen Graffen aber dasselbe Keyser Carl der Fünffte / deß besagten Hertzogs in Geldern Successor, wider entzogen / dieweil Graff Conrad / deß obgedachten Nicolai Bruders Sohn / die Waffen / wider ihn / den Keyser / als Lehenherrn / in dem Teutschen Krieg / getragen hatte.