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Zimmermädchen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Joachim Ringelnatz
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Titel: Zimmermädchen
Untertitel:
aus: 103 Gedichte, S. 23
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1933
Verlag: Ernst Rowohlt Verlag
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Erscheinungsort: Berlin
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Originalherkunft:
Quelle: UB Bielefeld und Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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[23]
Zimmermädchen


Die Zimmermädchen der Hotels,
Die meine Betten schlagen und dann glätten,
Ach wenn sie doch ein wenig Ahnung hätten
Vom Unterschiede zwischen Polster und Fels.

5
Ach wüßtet ihr, wie süß ihr für mich ausseht

Im Arbeitskleid, ihr Engel der Hotels!

Wenn wirklich eine heimlich mit mir ausgeht,
Dann trägt sie Seide und trägt sogar Pelz,
Sei’s auch nur Wunderwandlung Hasenfells.

10
Dann im Café krümmt ihr beim Tasseheben

Den kleinen, roten Finger nach Manier.

Und du merkst nicht, wie gern ich doch mit dir
Nur eine Stunde möchte unmanierlich leben.
Und würde dann – nebst Geld – als Souvenir

15
Ein schließend, stilles, zartes Streicheln geben.


Und würdet ihr des Streicheln doch nicht spüren.
Denn ihr bedient nur Nummern an den Türen.

Und wenn sie schlichte Ehre eng verschließen,
Dann dienen sie, da andere genießen.

20
Hab ich euch tausendmal in Korridoren

Heiß zugesehn und heißer angesehn,
Was ich erträumte, war voraus verloren.
Denn meine Liebe könnt ihr nicht verstehn.

Anmerkungen (Wikisource)

Varianten der Erstveröffentlichung:

0
Zimmermädchen] ZIMMERMÄDCHEN
16
des] dies
21
heißer] heiser