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der gewöhnlichen Menschen, auf ihre Speere gereiht, forttragen, wie aufgereihete Fische; dann Cyklopen, „deren Haupt gleicht waldbewachsenen Vorgebirgen, welche Berge schleudern, die das Meer aufschwellen machen;“[1] dann schaft sie Hühnen, welche gewöhnliche Menschen wie Insekten zusammendrücken, und ganze Heere von Zwergen wegblasen mit ihrem Horn, oder mit ihrem Hauche verwehen. Und eben diese Phantasie verwandelt die kleinere Menschenrace in unsichtbare, und doch dabei mächtige und furchtbare, Zwerge.

Das hohe Alter dieser Gattung von Sagen macht es erklärbar: warum gerade diese so auffallend viel Unzusammenhangendes, und der jetzigen Bildung Wiederschprechendes haben? und, warum das Volk sie nur in ganz vertrauten Cirkeln zu erzählen wagt?

Von den Hühnen-Sagen sind oben schon mehrere dargelegt, auf welche ich hier verweise,


  1. S. Odyßee 9 und 10.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 324. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/324&oldid=- (Version vom 1.8.2018)