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ADB:Adalbero (Bischof von Augsburg)

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Artikel „Adalbero, Bischof von Augsburg“ von Anton von Steichele in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 51, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Adalbero_(Bischof_von_Augsburg)&oldid=- (Version vom 3. Dezember 2024, 17:41 Uhr UTC)
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Adelbero: Adalbero, Bischof von Augsburg 887–910. Es wird angegeben, A. habe seine Bildung im Kloster Ellwangen erhalten, sei Mönch in diesem Kloster geworden und habe eine Zeit lang die Abtswürde in demselben bekleidet, doch fehlt die geschichtliche Begründung dafür. Als 887 Bischof Witgar von Augsburg, Reichskanzler unter Ludwig dem Deutschen und Karl dem Dicken, gestorben war, folgte ihm A. auf dem bischöflichen Stuhle von Augsburg. Der aus edlem Geschlechte (der gewöhnlichen Annahme nach aus dem Geschlechte der Dillinger Grafen) stammende, ausgezeichnet begabte und gewandte Mann wurde bald Liebling und einflußreicher Rathgeber König Arnulf’s, den er 895 zur Kaiserkrönung nach Rom begleitete; ja, Arnulf vertraute ihm die Erziehung seines Sohnes Ludwig an, welchen A. 893 mit dem Erzbischof Hatto von Mainz getauft hatte. Um dieselbe Zeit war er vom Könige zum Abte des an vielen Gebrechen leidenden Klosters Lauresheim (Lorsch) bestellt worden, legte aber nach wenigen Jahren dieses Amt nieder, nachdem er die Ordenszucht hergestellt, dem Kloster das Recht der freien Abtswahl gewonnen und ihm ansehnliches Gut zugewendet hatte.

Unter dem jungen willenlosen Ludwig dem Kinde war Adelbero’s Stellung zu König und Reich besonders einflußvoll, ja er wurde nahezu als der eigentliche Reichsregent angesehen. Ludwig selbst trug zu ihm kindliche Zuneigung; denn er nennt ihn in feierlichen Urkunden seinen treuen Erzieher, seinen geistlichen Vater und Lehrer. In dieser Stellung starb A. ein Jahr vor Ludwig am 4. Oct. 910.

A. war hochgebildet in Wissenschaft und Kunst; wahrscheinlich war er der Bischof dieses Namens, welchem Regino von Prüm seine Chronik widmete und zur Einsicht und Prüfung sandte; ein vertrauter Freund der St. Galler Lehrer, weilte er 908 eine Festwoche lang in ihrem Kreise und ließ für ihr Kloster kostbare Geschenke zurück; in der Kunst der Musik aber überragte er seine Zeitgenossen.

Braun, Gesch. der Bisch. von Augsb. I. 151 f.