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ADB:Albers, Johann Abraham

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Artikel „Albers, Joh. Abrah.“ von August Hirsch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 179–180, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Albers,_Johann_Abraham&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 05:01 Uhr UTC)
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Albers: Joh. Abrah. A., Arzt, geb. 20. März 1772 in Bremen, † 24. März 1821. Nachdem er in Göttingen und Jena Medicin studirt, erlangte er 1795 eben hier den Doctorgrad, machte dann eine mehrjährige wissenschaftliche Reise durch Deutschland und England, von welcher zurückgekehrt er sich 1798 in seiner Vaterstadt als Arzt niederließ; seine Tüchtigkeit, bes. als Augenarzt und Pädiatriker, verschaffte ihm schnell eine sehr ausgereitete ärztliche Praxis, seine Mußestunden waren mit Studien in der vergleichenden Anatomie ausgefüllt, und eben diese Arbeiten führten ihn mit den hervorragendsten Zoologen und Anatomen seiner Zeit, Blumenbach, Cuvier[WS 1], Sömmering, Tiedemann u. A. in nahe Beziehung. Neben der litterarischen Thätigkeit, die ihm aus diesen Studien erwuchs, und einer ausreibenden praktischen Beschäftigung gab sich A. mit gleichem Eifer einer wissenschaftlichen Bearbeitung zahlreicher Gegenstände aus der praktischen Medicin hin; namentlich verfolgte er die Leistungen englischer und nordamerikanischer Aerzte mit der größten Aufmerksamkeit. und war bemüht, durch Uebersetzungen und Auszüge das deutsche ärztliche Publikum mit den Geistesproducten derselben bekannt zu machen. In den J. 1802 und 1804 hatte er die Ehre, den Preis für die Beantwortung der von der med.-chir. Akademie in Wien aufgestellten Preisfrage: „Ueber das freiwillige Hinken“ (Wien 1807) zu erhalten, und 1812 theilte er mit Jurien den Preis für die Bearbeitung der von Napoleon ausgeschriebenen Preisfrage: „Ueber die Natur und Behandlung des Croup“ (Leipz. 1816), eine noch heute geschätzte Arbeit. Diese so vielseitige und anstrengende Beschäftigung wirkte auf den von Natur schwächlichen Mann aufreibend und so entwickelte sich allmählich ein schweres Siechthum, welches dem fruchtreichen Leben des ausgezeichneten Mannes ein schnelles Ende machte. Außer den schon genannten Schriften hat A. eine Reihe zoologischer, anatomischer und pathologischer Beobachtungen [180] in verschiedenen englischen und deutschen med. Zeitschriften, demnächst von größern Arbeiten: „Beiträge zur Anatomie und Physiologie der Thiere“ (Brem. 1802. 4) und „Icones ad illustrandam anatomen comparatam“ (Lips. 1818 fol.) veröffentlicht. Die Biograph. Skizzen verstorbener bremischer Aerzte und Naturforscher, Bremen 1844, S. 234 ff. geben ein fast vollständiges Verzeichniß seiner litterarischen Arbeiten.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Frédéric Cuvier (* 1773; † 1838), französischer Zoologe