ADB:Albrecht von Halberstadt

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Halberstadt, Albrecht von“ von Reinhold Bechstein in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 10 (1879), S. 400, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Albrecht_von_Halberstadt&oldid=- (Version vom 19. März 2024, 06:00 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 10 (1879), S. 400 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Albrecht von Halberstadt in der Wikipedia
Albrecht von Halberstadt in Wikidata
GND-Nummer 118501623
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|10|400|400|Halberstadt, Albrecht von|Reinhold Bechstein|ADB:Albrecht von Halberstadt}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=118501623}}    

Halberstadt: Albrecht v. H., Dichter, Scholasticus an der Probstei Jechaburg (bei Sondershausen) in der Mainzer Diöcese, in Urkunden von 1217 und 1218 als Zeuge vorkommend. Er versuchte wahrscheinlich auf Anregung des Landgrafen Hermann von Thüringen eine im J. 1210 begonnene Uebersetzung der Metamorphosen Ovid’s in der Form der kurzen Reimpaare. Dieses Werk, nicht in der Verfassers Mundart, der niedersächsischen, sondern in der Sprache Mitteldeutschlands, insbesondere Thüringens, geschrieben und darum auch in grammatischer Hinsicht beachtenswerth, kam trotz seines im Ganzen höfischen Stiles als eine unmittelbare Nachdichtung des antiken Vorbildes dem Modegeschmack der Zeit nur wenig entgegen und fand darum keinen Beifall. Nur Bruchstücke einer Oldenburger Handschrift, von Leverkus und Lübben (Haupt’s Zeitschr. 11, 358, u. Pfeiffer’s Germania 10, 238) veröffentlicht, sind auf uns gekommen, dagegen besitzen wir es vollständig in einer modernisirenden und vielfach entstellenden Umdichtung Georg Wickram’s von Kolmar, welche zuerst in Mainz 1545 erschien, dann noch fünf Mal aufgelegt wurde. Nur den Prolog Albrecht’s theilte Wickram zur Probe nach der handschriftlichen Ueberlieferung mit. Nach Haupt’s kritischer Herstellung des Prologs und nach den Bemühungen Jacob Grimm’s, eine Reihe einzelner Stellen aus Wickram’s Umschrift auf die ursprüngliche Form zurückzuführen, versuchte Karl Bartsch, gestützt auf das erste von Leverkus veröffentlichte Bruchstück, eine vollständige Ausgabe des Gedichts in seinem Werke: „Albrecht von Halberstadt und Ovid im Mittelalter“, Quedlinb. u. Leipzig 1861.

Vgl. außerdem Haupt’s Zeitschr. 3, 289; 8, 10. 397. 464. 549.