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ADB:Back, Gottfried

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Artikel „Back, Gottfried“ von Karl Steiff in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 46 (1902), S. 174, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Back,_Gottfried&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 07:04 Uhr UTC)
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Back: Gottfried B. (seltener Bac), ein Antwerpener Buchdrucker, der noch in das Wiegenalter der Buchdruckerkunst zurückreicht. Anfangs ausschließlich mit Buchbinderei beschäftigt wurde er nach dem 1492 erfolgten Tode des Druckers Matthias Van der Goes (s. A. D. B. IX, 326) im November 1492 dessen Nachfolger in der Ehe und im Geschäft – wiewol der früheste datirte Druck mit seinem Namen, den man kennt, erst vom 3. Juli 1493 stammt. Aus dem genannten Verhältniß erklärt es sich, daß er in seinem Druckerzeichen nach dem Vornamen des Van der Goes anfänglich noch ein M führt. (Später traten an dessen Stelle seine eigenen Initialen GB oder auch ein Vogel; das Druckerwappen hat nämlich als wesentlichsten Bestandtheil einen auf vier Füßen stehenden Vogelkäfig – von dem Namen seines Hauses „Tvogelhuus“ hergenommen –; in diesem Käfig eben befinden sich die genannten Beigaben, die Initialen bezw. der Vogel, manchmal aber trifft man ihn auch leer. Das Stadtwappen, das sich häufig als weitere Zuthat in diesem Druckerzeichen findet, ist dasjenige von Antwerpen.) An Weihnachten 1493 wurde B., hiebei noch als boeckprentere ende boeckbindere bezeichnet, in die Künstlergilde zum h. Lukas aufgenommen, deren Vorstandschaft er von 1515 ab nicht ohne Erfolg bekleidete. 1517 druckt er noch, doch scheint er noch in diesem Jahre gestorben zu sein. B. gehört jedenfalls zu den bedeutenderen Vertretern der Kunst Gutenberg’s in den Niederlanden – weniger nach dem, was er gedruckt hat, denn das ist, soweit wir die Erzeugnisse seiner Presse kennen, vielfach erbauliche und andere den Geist des Mittelalters athmende Litteratur. Aber der Umfang seiner Thätigkeit war jedenfalls ein bedeutender; denn allein aus den acht Jahren von 1498 bis 1500 weiß Campbell, dem dazu noch fünf von Proctor verzeichnete Drucke unbekannt geblieben sind, 63 Erzeugnisse seiner Presse aufzuführen und zu diesen dürfte aus dem folgenden, doppelt so langen Zeitraum bis zu seinem Tod zwar wol nicht eine entsprechend große, aber doch noch eine stattliche Anzahl kommen; leider sind aber diese Back’schen Drucke aus dem 16. Jahrhundert noch nirgends zusammengestellt. Auch was die Beschaffenheit seiner Drucke betrifft, ist Back’s Thätigkeit bemerkenswerth, insbesondere wegen des bildlichen Schmuckes, den er vielen seiner Preßerzeugnisse gegeben hat, und zu dessen schönsten Stücken jedenfalls das oben kurz geschilderte Druckerwappen gehört.

Vgl. Holtrop, Monuments typographiques des Pays-Bas au XVme siècle, 1868, livr. 12 et 13, pl. 68 sq. – Campbell, Annales de la typographie néerlandaise, 1874, und Suppl. 1–4, 1878–90. – Proctor, Index to the early printed books in the British Museum, 1898, nr. 9437, 9439–9441, 9447. – Biographie nationale de Belgique, t. I, 1866, col. 599–602.