Zum Inhalt springen

ADB:Baerle, Caspar van

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Baerle, Caspar van“ von Ernst Martin in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 764, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Baerle,_Caspar_van&oldid=- (Version vom 11. Oktober 2024, 11:59 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Baerland, Adrian von
Band 1 (1875), S. 764 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Caspar van Baerle in der Wikipedia
Caspar van Baerle in Wikidata
GND-Nummer 118859617
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|1|764|764|Baerle, Caspar van|Ernst Martin|ADB:Baerle, Caspar van}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=118859617}}    

Baerle: Caspar van B., Barläus, geb. zu Antwerpen 12. Febr. 1584, † zu Amsterdam 14. Jan. 1648. Schon bald nach der Geburt kam er mit seinen vor der spanischen Occupation flüchtenden Eltern nach Holland, studirte zu Leiden, ward, 28 Jahre alt, zum Vicerector des dortigen theologischen Collegs und 1617 zum Professor der Logik ernannt. Als Remonstrant 1619 abgesetzt, floh er nach Frankreich, studirte Medicin und erwarb zu Caen den medizinischen Doktorgrad. Später nach Holland zurückgekehrt, ward er 1631 an das Athenäum zu Amsterdam als Professor der Philosophie berufen, in welcher Stellung er (1647 vom Irrsinn befallen) bis zu seinen Tod verblieb. Seinen Hauptruhm verdankt er seinen seit 1618 oft gedruckten „Poemata“. Er galt lange als ein Hauptvertreter mittellat. Poesie in Holland; erst neuerdings hat man (Peerlkamp, L. Müller) auf seinen Wortschwall, seine mythologische Ueberladung – eine Folge der Nachahmung des Claudianus – hingewiesen und den Dichter wegen seiner Lobeserhebungen der Maria v. Medicis, Richelieu’s u. A. als „kleinlichen Gratulanten und Supplicanten“ bezeichnet. Vollständig erschienen seine lat. Gedichte zu Amsterdam 1645. Seine öfters gedruckten „Orationes“ rühmte man seine Latinität nach. Seinem Verkehr mit Hooft, Huyghens, Vondel, Vos u. A. verdanken wir eine reiche Briefsammlung. Er wirkte durch sie mittelbar auch auf die niederländische Dichtung ein. Von ihm erschienen „Verscheyde Nederduytsche Gedichten“, 1651 u. 53; außerdem eine Reihe medicin., naturwissenschaftl., theol. u. histor. Werke.

Vgl. v. d. Aa, Nederl. Woordenb. u. die daselbst angeführte Litteratur; Biogr. nat. de Belg.