Zum Inhalt springen

ADB:Bayer, Gottlieb Siegfried

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Bayer, Gottlieb Siegfried“ von Carl Gustav Adolf Siegfried in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 187, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bayer,_Gottlieb_Siegfried&oldid=- (Version vom 17. November 2024, 08:26 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Bayer, Jakob
Band 2 (1875), S. 187 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Gottlieb Siegfried Bayer in der Wikipedia
Gottlieb Siegfried Bayer in Wikidata
GND-Nummer 119099292
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|2|187|187|Bayer, Gottlieb Siegfried|Carl Gustav Adolf Siegfried|ADB:Bayer, Gottlieb Siegfried}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=119099292}}    

Bayer: Gottlieb Siegfried B., einer der bedeutendsten Orientalisten des vorigen Jahrhunderts, geb. 6. Jan. 1694 zu Königsberg in Preußen, † 10. Febr. 1738. Er studirte ebendaselbst und begann schon früh ein ausgedehntes Studium morgenländischer Sprachen und Litteraturen. Nachdem er 1716 über die Worte Christi Eli Eli lama asabthani öffentlich disputirt hatte, begann er eine wissenschaftliche Reise, auf welcher er zu Berlin von La Croce Koptisch lernte, sich in Halle bei Sal. Huyn im Arabischen vervollkommnete, auch Jablonski, Michaelis u. a. Gelehrte hörte. In Leipzig 1717 Magister geworden, verfertigte er dort ein Verzeichniß der morgenländischen Manuscripte der Stadtbibliothek und arbeitete an den Actis eruditorum. Seit 1718 hielt er sich wieder zu Königsberg auf, an der Domschule als Lehrer wirksam. 1726 ward er als Mitglied an die neu errichtete Akademie nach Petersburg berufen, in welcher Stelle er bis zu seinem Tode verblieb. Seiner ganz außerordentlichen Sprachkenntniß stand ein glücklicher Scharfsinn und eine sichere Methode zur Seite. Besonderes Verdienst erwarb er sich um die Erforschung der chinesischen Sprache und Litteratur, deren bedeutendstes Denkmal das „Museum Sinicum“, (Petersburg 1730. Vol. II. 8) eine chinesische Grammatik, reichhaltige die chinesische Litteratur betreffende Mittheilungen, zwei chinesische Wörterbücher nebst Anleitung zum Studium des Chinesischen enthält. Vgl. hierüber Adelung, „Mithridates“ I. 52, 53. Hervorragenden Werth hat auch seine „Historia Osrhoena et Edessena“, 1734, und besonders seine „Historia regni Graecorum Bactriani“, 1738. Letztere auch wichtig wegen der darin angestellten Vergleichung der indischen, persischen und griechischen Zeitwörter. – Auf das Tibetische lenkte er zuerst die Aufmerksamkeit der Forscher im 3. Bande der Abhandlungen der Petersburger Akademie von 1732. Eingehende Forschung widmete er auch der Geschichte der Scythen. S. das Verzeichniß der hierhin gehörigen Schriften, sowie zahlreicher Abhandlungen in Jöcher, und Ersch und Gruber.