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ADB:Bernoulli, Johann (Astronom)

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Artikel „Bernoulli, Johann III.“ von Moritz Cantor in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 482, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bernoulli,_Johann_(Astronom)&oldid=- (Version vom 25. November 2024, 21:23 Uhr UTC)
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Bernoulli: Johann B. III., Astronom und Mathematiker, geb. 4. Nov. 1744 zu Basel, † 13 Juli 1807 zu Berlin, ältester Sohn des vorhergehenden. Noch früher als die sonst berühmteren Mitglieder der Familie B. zeigte Johann die bedeutendsten Anlagen. Erst dreizehn Jahre alt hielt er eine öffentliche lateinische Rede über die Einimpfung der ächten Blattern, welche an ihm selbst als einem der Ersten in Basel vollzogen worden war. Ein Jahr später wurde er Magister, 1763 bereits Licentiat der Rechte auf Grundlage einer Dissertation über die lex Falcidia, in welcher er ebensowol Rechtsgelehrsamkeit als mathematisches Wissen an den Tag legte. In der Mathematik hatte er zuerst seinen Vater, dann seinen Onkel Daniel zum Lehrer gehabt. Unmittelbar nach dieser Promotion wurde er von Friedrich dem Großen als Akademiker nach Berlin berufen. Er machte die Reise mit einem Umweg über Frankreich und Holland und wurde am 7. Jan. 1764, also etwas über neunzehn Jahre alt, als Mitglied in die mathematische Classe der Berliner Akademie feierlich aufgenommen, als deren Director er starb. Die Sternwarte war seit 1767 seiner Leitung anvertraut. Johann war oft und lange auf Reisen, als deren Früchte verschiedene geographische Schriften von ihm existieren. Seine übrigen Leistungen bewegen sich meistens auf dem Gebiete der rechnenden Astronomie, doch ist auch eine französische Uebersetzung von Euler’s Algebra von ihm zu nennen, die Herausgabe eines Theils von Lambert’s Nachlaß, die Redaction des „Magazins für reine und angewandte Mathematik“, zu welcher er sich 1786–1789 mit Hindenburg vereinigte, und einige zahlentheoretische Untersuchungen in den „Abhandlungen der Berliner Akademie“. Von Akademien, die ihn zum Mitgliede erwählten, sind zu nennen Bologna (1773), Stockholm (1774), St. Petersburg (1777).

Vgl. Merian, Die Mathematiker Bernoulli. Basel 1860. – Poggendorff, Biographisch-litterarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften, Bd. I. S. 162, Leipzig 1863, enthält die vollständige Angabe seiner Schriften.