ADB:Boch, Johann
[WS 1] Unterricht genoß. Von dort begab er sich 1578 auf Reisen durch Livland, Lithauen, Polen und Rußland bis Moskau, Gebiete, welche eben in dieser Zeit durch die lithauisch-polnischen Kriege zuerst in höherem Maße die Aufmerksamkeit des Westens auf sich zogen. Seine zum Theil lebensgefährlichen Reiseabenteuer hat er in dem gleich zu erwähnenden Psalmencommentar in der Einleitung zum 137. Psalm erzählt. In die Heimath zurückgekehrt, beschäftigte er sich besonders mit lateinischer Poesie und erlangte bei seinen Zeitgenossen den freilich wenig gerechtfertigten Namen des modernen Virgil. Ein Gedicht auf die Uebergabe Antwerpens erwarb ihm 1584 die Gunst Alexanders v. Parma[WS 2] und eine Anstellung als Stadtschreiber zu Antwerpen. In dieser Stellung starb er, von einem Schlagfluß getroffen. – Sein Hauptwerk ist die in der That nicht ohne feinen Sinn gemachte lateinische poetische Psalmenübersetzung: „Psalmorum Davidis parodia heroica“, 1608, begleitet von einem gelehrten Commentar: „In psalmos Davidis variae observationes physicae, ethicae, politicae et historicae“, 1608. Seine übrigen lateinischen Gedichte, vereint mit denen seines Sohnes Johann Ascanius B. (geb. gegen Ende des 16. Jahrhunderts, jung auf einer Reise in Italien gestorben) hat sein Freund Franz Swertius herausgegeben: „Joh. Bochii Bruxellensis, S. P. Q. Antwerp. a Secretis Poemata“, Francof. 1614.
Boch: Johann B. (Bochius), Humanist, geb. zu Brüssel 17. Juli 1555, † 9. Jan. zu Antwerpen 1609. Seine Studien machte er hauptsächlich in Rom, wo er Robert Bellarmin’s- Biogr. nat. de Belg.