ADB:Bry, de
Theodor de B. und seine beiden Söhne, Johann Theodor und Johann Israel, denen sich später der Schwiegersohn Clemens Ammon anschloß, haben sich als Zeichner, Kupferstecher und Verleger bleibenden Ruhm erworben. Theodor de B. war 1528 in Lüttich geboren. Er hatte seine Kunst als Goldschmied und Kupferstecher in seiner Vaterstadt bereits bis in das reifere Mannsalter ausgeübt, als er sich 1570, wol durch die Kriegsunruhen aus der Heimath vertrieben, mit seinen beiden Söhnen, damals noch Knaben, in Frankfurt niederließ, und sowol hier, als in Oppenheim, eine Buchhandlung [458] gründete. Er starb 1598. Er war ein Künstler, dessen Fleiß und Unternehmungsgeist mit seiner Geschicklichkeit gleichen Schritt hielt: Es ist fast unglaublich, welche Menge einzelner Blätter und größerer Sammelwerke dieser thätige Mann theils allein, theils unterstützt von seinen beiden talentvollen Söhnen, die seine Schüler waren, zu Tage gefördert hat: Johann Theodor, geb. 1561 zu Lüttich, welcher den Vater als Künstler übertraf, † 1623, und Johann Israel, † 1611. Es waren besonders kleine biblische und allegorische Darstellungen, Porträts, Friese und Arabesken, welche unter ihrem Grabstichel hervorgingen. Das Hauptwerk des Vaters ist: „Collectiones peregrinationum in Indiam orientalem et occidentalem“ (1590–1634, 25 Thle.; deutsch 1590–1630, 27 Thle.), das nach seinem Tode, vom 7. Theil an, durch seine Söhne und den Kupferstecher Merian fortgesetzt wurde. – Clemens Ammon, als Künstler weit hinter seinem Schwiegervater und seinen beiden Schwägern zurückstehend, arbeitete als Kupferstecher in Frankfurt und Heidelberg. Seine Thätigkeit beschränkte sich jedoch hauptsächlich auf die Veranstaltung neuer Ausgaben der Werke seiner Verwandten. – Das Nähere über diese Künstler bei Hüsgen, Nachrichten von Frankfurter Künstlern und Kunstsachen, 1780 und dessen Artistischem Magazin, 1790; bei Gwinner, Kunst und Künstler in Frankfurt, 1862 und Nachtrag 1867; über die Verlagsthätigkeit der De Bry: Brunet, Manuel du libraire.
Bry: de B., Familie, verdient in der Reihe der aus den Niederlanden in Frankfurt a./M. eingewanderten Künstler vorzugsweise genannt zu werden. Der Vater,