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ADB:Danckwerth, Caspar

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Artikel „Danckwerth, Kaspar“ von Henning Ratjen in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 4 (1876), S. 739–740, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Danckwerth,_Caspar&oldid=- (Version vom 29. Dezember 2024, 01:58 Uhr UTC)
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Dankwerth: Kaspar D., geb. in Oldensworth in der Landschaft Eiderstedt. Das Geburtsjahr ist ungewiß. Der Vater Hans D. war Bürgermeister in Husum, der Sohn Kaspar D. studirte Medicin, ward 1633 Doctor der Medicin in Basel, seine Dissertation handelt „De lue Hungarica“; er ward praktischer Arzt in Husum, 1641 Bürgermeister daselbst (diese Stadt hatte damals zwei Bürgermeister, die ein Jahr ums andere das Präsidium im Rathe führten). Kaspar D. ist wegen seiner Amtsführung und seiner ganzen Persönlichkeit von dem Stadtsecretär A. Giese, der mit D. 28 Jahre im Amte war, sehr gerühmt worden. Der Pastor J. M. Krafft hat in seinem zweifachen 200jährigen Jubelgedächtniß, Hamburg 1724, S. 258–60 aus Giese’s Handschrift ein sehr lobendes Wort über Kaspar D. abdrucken lassen. Ehe ich die schriftstellerische Thätigkeit Dankwerth’s angeben kann, muß ich eines anderen Husumers, nämlich Johann Meier’s näher erwähnen. Joh. Meier, der Sohn eines Husumer Predigers, ward geb. 1606, verlor früh seinen Vater, kam nach Kopenhagen, studirte daselbst Mathematik, kam zurück nach Husum, unterrichtete, verfertigte Hochzeits-, Trauer- und dergleichen Briefe, gab einen Kalender heraus, sorgte so für seine Mutter. J. Meier ward von Christian IV. zum königlichen Mathematiker ernannt und erhielt von dem König und dem Herzog Friedrich III. den Auftrag, beide Herzogthümer zu vermessen und Karten darüber anzufertigen. J. Meier war mit dieser Aufgabe von 1638–48 beschäftigt, vgl. J. M. Krafft, Jubelgedächtniß S. 152–55. Die an J. Meier versprochene Besoldung für seine mühsame Arbeit erfolgte nicht regelmäßig. Im J. 1652 erschien: „Newe Landesbeschreibung der zwei Herzogthümer Schleswich und Holstein zusamt vielen dabey gehörigen newen Landkarten, die auf Ihr Königl. Maj. zu Dennemarck-Norwegen etc. und Ihr Fürstl. Durchl. beider regierenden Herzogen zu Schleswich Holstein etc. aller- u. gnädigsten Befehle von dero Königl. Maj. bestalten Mathematico Johanne Meiero Hus. Cimbro chorographice elaborirt, durch Casparum Danckwerth D. zusammen getragen u. verfertigt, worin auch das alte Teutschland kürzlich beschrieben mit begriffen ist.“ Das Werk hat außer 40 Karten und einer Weltkarte nach Tycho de Brahe 304 Seiten Fol. ohne die Dedication. Ueber den Werth der Karten Meier’s verweise ich auf des Geographen F. Geerz Geschichte der geographischen Vermessungen und der Landkarten Nordalbingiens. Berlin 1859. Geerz erkennt Meier’s Arbeit an, sagt aber, S. 31 u. f., mit Recht, daß Meier in der Zeit von zehn Jahren selbst mit einiger Hülfe nicht die Vermessungen habe vornehmen können. Gegen Dankwerth’s Landesbeschreibung machte Lackmann den Einwand, daß die Insel Fehmarn weder dem Reiche Dänemark noch dem Herzogthum Schleswig, noch Holstein einverleibt, sondern ein besonderes Land gewesen. Bekanntlich ist die Frage später wieder behandelt, namentlich von Ravit, welcher die Insel zu Holstein rechnet. Gegen D. erschien Lübeck 1654 „Apologia des fürstlichen Hauses Schleßwigh, Holstein Sonderburgischer Linien sambt und sonders wieder den zu praejuditz desselben durch D. Caspar Dangkwerth in Druck ausgelassener Landesbeschreibung der Fürstenthümber Schleßwigh, Holstein angeführten falschen Bericht“. D. hat in seinem Werk die Rechte der abgetheilten Herren nicht näher erörtert, sondern kurz besprochen und angegeben, daß Hans der Jüngere mit der Landesregierung [740] der beiden Herzogthümer nicht sollte zu schaffen haben, „vielmehr die Stewer, Landtbede mit abhalten“. Ueber die Rechte der abgetheilten Herren verweise ich auf Falck, Handbuch des schlesw.-holstein. Privatrechtes Bd. II., Altona 1831, S. 199–203. Daß Dankwerth’s Landesbeschreibung manche Fehler hat, liegt auf der Hand, D. etymologisirt zu rasch, das sechste Capitel „von des Patriarchen Japhets Nachkomlingen“ ist wol aus Dankwerth’s Zeitalter zu erklären und darf wol in jetziger Zeit auf keine Billigung rechnen. Anmerkungen zu D. sind gedruckt in „Beiträge zur Erläuterung der Civil-, Kirchen- und Gel.-Historie der Herzogth.“ Bd. I, S. 608 f.

In K. L. Biernatzki’s Volksbuch für 1846, S. 70–81 steht Ratjen, Joh. Meier u. C. Dankwerth.