ADB:Lackmann, Adam Heinrich

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Artikel „Lackmann, Adam Heinrich“ von Carsten Erich Carstens in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 17 (1883), S. 483–484, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Lackmann,_Adam_Heinrich&oldid=- (Version vom 29. März 2024, 09:58 Uhr UTC)
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Lackmann: Adam Heinrich L., Historiker, war geboren 1694, im Julimonat, im Dorfe Wehningen, Herzogthum Lauenburg, als Sohn von Peter L. (s. u.). Er ward für die Studien vorbereitet auf der Gelehrtenschule in Plön und auf dem Johanneum in Hamburg. 18 Jahre alt bezog er 1712 die Universität Gießen um Theologie zu studiren, und 1714 die Universität Kiel, wo er 2 Jahre verweilte. Die bei seinem Abgange daselbst, nach damaliger Sitte von ihm gehaltene Rede: „Illustria merita ordinis equestris Cimbrici in rem Christianam“ ist zu Lübeck 1717 gedruckt mit einem Lobgedicht des Prof. Dr. Muhlius. Nachdem er als Cand. minist. in der Kirche zu Gieckau vergeblich zur Wahl gepredigt hatte, reifte in ihm der Entschluß, sich ganz den Wissenschaften zu widmen. Er hielt sich nun in Hamburg auf und verfaßte hier „Miscellanea litteraria“, Hamb. 1721. Darauf ward er 1721 zum Rector der Gelehrtenschule in Eutin berufen, wo er zugleich den Prinzen Adolf Friedrich (späteren König von Schweden 1751–1771, Bd. I, S. 114) in Latein und Geschichte unterrichtete. Hier edirte er seine „Primitiae Utinenses“, Lub. 1725. Nachdem er 6 Jahre lang dieses Amt treu verwaltet, folgte er dem Ruf des Grafen zu Rantzau 1727 als Hofmeister seines einzigen Sohnes und 1730 übernahm er es einen anderen Adligen Detlef Reventlow, aus dem Hause Altenhof, auf die Universität Kiel zu begleiten. Seine Studien wandten sich nun insbesondere der Specialgeschichte zu. 1728 erschien von ihm: „Beweis, daß die Insel Fehmarn weder zu dem Reiche Dänemark noch zum Herzogthum Schleswig oder Holstein gehöre, sondern von jeher ein ganz separirtes und besonderes Land gewesen“, und 1730 erschien der erste Theil seines Hauptwerkes: „Einleitung zur schleswig-holsteinschen Historie“. In 23 Jahren hat er dieser Arbeit sich gewidmet, die bei seinem Tode mit dem 7. Bande abgeschlossen worden. Sie beginnt mit dem Regierungsantritt des oldenburgischen Hauses und umfaßt nur den Zeitraum von 200 Jahren. Dieselbe ist eine ausgezeichnete und sorgfältig geprüfte Materialiensammlung, während die Darstellung nur mangelhaft, auch wie bekannt, der Verfasser noch besser lateinisch als deutsch schrieb. Am 27. April 1733 ward L. zum außerordentlichen Professor der Geschichte an der Kieler Universität ernannt und am 15. August 1736 zum ordentlichen Professor. Zugleich war er Assessor im Consistorio, seit 1740 im Oberconsistorio. Er war ein fleißiger und gern gehörter Docent an der Universität. Außer dem angeführten Hauptwerk verfaßte er mehrere Schriften, z. B. „Historia ordinationis eccl. regnorum Daniae et Norvegiae“, 1737; „Annalium typograph. Selecta“, 1740; „Abriß eines Collegii über die historiam juris patriae“, 1742; „Anmerk. über die Leydensche Ausgabe des Adam von Bremen“ etc. Auch hinterließ er einen Theil Manuscripte, die der Kieler Universitätsbibliothek überwiesen wurden. Aus diesen hat N. Falk seine Vorlesungen über den Traventhaler Frieden in seinen Sammlungen [484] zur näheren Kunde des Vaterlandes, Alt. 1819. Bd. I. S. 239 abdrucken lassen. Er starb am 17. August 1754.

Götten, Gelehrtes Europa II, 528. Molleri Cimbria litt. s. v. Die Vorrede zu Bd. VII der Einl. z. schlesw.-holst. Hist. Falk’s Archiv I, 297.