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ADB:Dassel, Christian Konrad Jakob

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Artikel „Dassel, Christian Konrad Jakob“ von Ernst Kelchner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 4 (1876), S. 760–761, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Dassel,_Christian_Konrad_Jakob&oldid=- (Version vom 26. Dezember 2024, 06:42 Uhr UTC)
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Dassel: Christian Konrad Jakob D., pädagogischer Schriftsteller, wurde. 16. März 1768 zu Harckesbüttel im Amte Giffhorn im ehemaligen Königreich Hannover geboren. Drei sehr ungebildete Dorfschullehrer unterrichteten denselben und da sein Vater arm war, sollte er das Schneiderhandwerk erlernen, doch der Prediger Schwaelger rieth ihm zu studiren und verschaffte ihm eine Freistelle im Waisenhaus zu Halle, wo er erst die deutsche und dann die lateinische Schule besuchte. So wurde er am 1. August 1787 aus jener Anstalt entlassen, mußte sich aber aus Mangel an Geld ein ganzes Jahr bei seinen Eltern aufhalten. Dann konnte er, durch ein Stipendium von 30 Thalern unterstützt, die Universität Halle beziehen, wo er sich neben seinen theologischen Studien durch den Unterricht, welchen er in der lateinischen Schule des Waisenhauses ertheilte, Wohnung und Tisch verdiente. 1791 im April kam er durch Empfehlung des Kanzlers Niemeyer als Lehrer an das Erziehungsinstitut der Caroline Rudolphi nach Ham bei Hamburg, dann 1794 an die Hoftöchterschule nach Hannover, im Februar 1796 ward er Prediger zu Schloß Ricklingen, 1800 Prediger zu Hohenbostel am Deister und im October 1806 Hauptpastor zu Stadthagen im Fürstenthum Schaumburg-Lippe, wo er am 8. Januar 1845 starb. [761] Er war ein sehr fleißiger Schriftsteller, namentlich auf dem pädagogischen Gebiete. Unter seinen theologischen Schriften haben diejenigen, welche sich auf den hannoverschen Landeskatechismus beziehen, großes Aufsehen gemacht. Die Schrift „Ueber den Verfall des öffentlichen Religionscultus in theologischer Hinsicht“, Neustadt a. d. O. 1818. 8., erweckte dem Verfasser heftige Gegner, u. A. in Dräsecke, welcher selbst auf der Kanzel gegen D. auftrat. Seine Gegner brachten es dahin, daß er alles, was er in den letzten Jahren drucken lassen wollte, erst der speciellen Censur der schaumburg-lippe’schen Regierung unterbreiten mußte. Unter seinen Schulbüchern ist besonders zu bemerken: „Merkwürdige Reisen der Gutmannischen Familie“, 1794–98. 4 Theile, welches 5 Auflagen erlebte. Auch soll er der Verfasser mehrerer Romane gewesen sein. Außerdem schrieb er eine Menge von Aufsätzen, theils pädagogischen, theils theologischen Inhalts in verschiedenen Zeitschriften, andere beschäftigten sich mit landwirthschaftlichen Gegenständen.

Vgl. Rotermund, Das gelehrte Hannover, I. 433–35; Neuer Nekrolog der Deutschen 1845. I. 17–18.