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ADB:Eberhard III. (Erzbischof von Salzburg)

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Artikel „Eberhard III., Erzbischof von Salzburg“ von Franz von Krones in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 553–554, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Eberhard_III._(Erzbischof_von_Salzburg)&oldid=- (Version vom 13. November 2024, 23:23 Uhr UTC)
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Eberhard III., Erzbischof von Salzburg 21. Mai 1403, gestorben 18. Januar 1427. Als 1403, den 9. Mai, Erzbischof Gregor gestorben war, wählte man den bisherigen Dompropst aus dem Geschlechte der von Neuhaus als Eberhard III. zum Vorsteher der Metropole. Die Verhältnisse des Hochstiftes waren sehr zerrüttet, zwischen der erzbischöflichen Gewalt und den Unterthanen Hader und Zwist ausgebrochen, wie dies der damals von den letzteren geschlossene Igelbund (20. Mai) am besten ersichtlich macht. Die beiden Vorgänger Eberhards, Pilgrim und Gregor, werden in der besagten Bundesurkunde von den Rittern, Knechten und Städten des Erzbisthums der Willkür und Verschuldung des Hochstiftes, zufolge großer Abgaben nach Rom, angeklagt. – Der neu gewählte Metropolit bestätigte die Rechte und Freiheiten seiner Unterthanen, um seinen guten Willen zu bezeugen, während der Igelbund durch den Beitritt des Bischofs von Chiemsee und anderer Glieder der Salzburger Ständeschaft neue Kräftigung gewann. Sehr viele Beschwerniß verursachte ihm die päpstliche Ernennung des ehrgeizigen Freisinger Bischofs, Bertold von Wähing, zum Salzburger Metropoliten (s. dort). Dieser vom Papste Bonifaz IX. denominirte Nebenbuhler hatte bereits durch die Medici und andere florentinische Kaufleute die großen Taxen (communia servitia) nach Rom schaffen lassen und diesen Geschäftsleuten für ihre Vorschüsse die Einkünfte des Hochstiftes verpfändet. Obschon Papst Bonifaz IX. am 1. October 1404 starb, so resignirte Bertold doch erst unter Papst Innocenz VII. (1406) und erhielt von seinem Rivalen als Entschädigung jährliche 2000 Goldgulden zugesichert. – E. III. beschickte das Pisaner Concil (1409) und erkannte Papst Alexander V. an. Zur Kostnitzer Kirchenversammlung begab er sich mit einem Gefolge von 170 Pferden. Er erwarb sich hier einen guten Leumund, einerseits durch Speisung der Armen, andererseits durch ein versöhnliches Wesen, das er in dem Ketzerprocesse gegen Hussens Freund, Hieronymus, an den Tag gelegt haben soll. Seine erzbischöflichen Rechte und landesherrlichen Befugnisse wahrte er mit Eifer, wie sein energisches Ankämpfen gegen die Exemtion und das Pallium des Passauer Bischofes Georg in den Jahren 1416–1423 und sein Bündniß mit den Suffraganen wider alle die Kirchenfreiheit schädigenden Fürsten, Herren, Ritter und Knechte (1419) beweist. Auch über dem Glauben und der Kirchenzucht wachte er mit Strenge, Belege hiefür sind die harte Bestrafung der Judenschaft zu Hallein und Salzburg in Folge des Mühln’er Hostiendiebstahles (1404, Juli), die strengen Mandate gegen verdächtige Neuerungen in Religionssachen (1413) und die Beschlüsse des Salzburger Provinzialconcils vom J. 1418 wider den ungeistlichen Lebenswandel. 1420 machte er den ersten Kreuzzug gegen die Hussiten mit. Unter seinen Bauten verdient die Gründung des Schlosses Neuhaus Beachtung. Er starb den 18. Januar 1427. Sein Nachfolger wurde Eberhard IV., aus dem Geschlechte Starchenberg oder Stahrenberg, der jedoch schon nach kaum 2 Jahren (9. Februar 1429) verstarb.

[554] Hund, Metrop. Salisb. I.Mezger, Hist. Salisb. 478–486. – Hansiz, Germ. sacra II. 466–472. – Dalham, Conc. Salisburg. – Hardt, Conc. Constanz.Zauner, Chronik von Salzburg. III. Band. – A. Pichler, Gesch. v. Salzburg (1866).